Bücher zum Thema Borderline II

Borderline: Ein Jahr mit ohne Lola

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Autor: Agneta Melzer

Ein Interessantes Buch, dass sich mit der BPS in Freundschaften beschäftigt. Die Autorin Agneta Melzer erzählt darin aus ihren Erfahrungen mit einer Freundin die unter der Borderline Persönlichkeitssörung leidet. „Borderline – Ein Jahr mit ohne Lola“ ist die Geschichte einer besonderen Freundschaft, einer Borderlinerin und der Probleme, die diese Erkrankung mit sich bringen kann. Aufmerksam bin ich auf dieses Buch über einen Artikel bei fem.com geworden. Was mir besonders gut Gefallen hat ist, dass die Autorin sich bemüht Hilfreiche Tipps im Umgang mit einer Borderline-Persönlichkeit zu geben.

Was ich bisher gelesen habe gefällt mir sehr gut. Die Autorin geht sehr einfühlsam mit dem Thema und ihren eigenen Gefühlen in der Freundschaft um. Was sie beschreibt kann ich nachvollziehen und die Art wie sie es schafft mit dem teilwesie schwierigen Verhalten ihrer Freundin umzugehen beeindruckt mich. Auch die Betroffene Freundin schreibt in dem Buch wie sie bestimmte Situationen wahrnimmt.

Ich muss es selbst noch lesen, aber was ich bisher gesehen habe handelt es sich hier wirklich um ein gutes Buch. Das Thema Borderline und Freundschaft wurde so auf diese Art noch in keinem anderen Buch so ausfühlich behandelt. Zumindest in keinem das ich kenne.

Emotionale Erpressung: Wenn andere mit Gefühlen drohen.

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Autor: Susan Forward und Diane von Weltzien


„Ich will doch nur dein Bestes…“, „Wie kannst du nur so egoistisch sein?“, „Wir setzen große Stücke auf sie, aber…“ Sind Sätze die vermutlich jeder von uns schon einmal gehört haben. Emotionale Erpressung ist nicht nur in Liebesbeziehungen zu finden. Unter dem Tarnmantel von Sympathie und Zuneigung wird unsere Seele oft erpreßt. Und sie bezahlt auch noch dafür. Mit Angst, schlechtem Gewissen und schwindendem Selbstwertgefühl.

Susan Forward veranschaulicht mit zahlreichen Fallbeispielen, wie die emotionale Manipulation funktioniert und wie wir uns daraus befreien können. Ein unentbehrlicher Ratgeber für alle, die sich in Zukunft erfolgreich vor dem ’sanften‘ Druck von außen schützen wollen. Natürlich ist dieses Buch gerade für Angehörige und Partner von Borderlinern sehr zu empfehlen.

Liebe als Leid: Warum Männer ihre Frauen hassen und Frauen gerade diese Männer lieben.

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Autor: Susan Forward und Joan Torres

Dieses Buch geht auf das oft beobachtete Phänomen ein, warum Frauen sich scheinbar besonders oft in dominante Männer verlieben die emotional und psychisch unterdrücken. Des Weiteren zeigt das Buch das es sich dabei häufig um Verlustängste handelt. Ziel des Buches ist es das man dieses Muster erkennt und weiß wie sie einen beeinflussen können. Natürlich ist es besonders für Frauen interessant, die sich immer wieder in, für sie schädliche, Beziehungen wiederfinden. Aber auch für Männer kann das Buch hilfreich sein und Probleme in der Beziehung verständlicher machen. Man kann sich auch als Mann mit sicherheit in so manchem darin wiederfinden.

Leider ist das Buch im Handel nicht mehr erhältlich. Darum verlinke ich hier auf die wenigen Bücher die „gebraucht“ angeboten werden.

 

Die Zweierbeziehung: Das unbewusste Zusammenspiel von Partnern als Kollusion

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Autor: Jürg Willi

Jürg Willi geht hier auf  die Kollusion ein, das unbewusste Zusammenspiel von vorgegeben Rollen. Das Buch gilt als Meilenstein in der Paarliteratur. Wie beeinflussen sich Partner gegenseitig? Wie können Beziehungen die persönliche Entwicklung fördern, wie sie behindern? In diesem Buch entwickelt Jürg Willi das weltweit anerkannte Kollusionskonzept, das Konzept eines unbewusst abgestimmten Zusammenspiels der Partner.

 Der Fremde in uns

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Autor: Arno Gruen

Der Fremde in uns, das ist der uns eigene Teil, der uns abhanden kam und den wir zeit unseres Lebens, jeder auf seine Weise, wiederzufinden versuchen. Manche tun dies, indem sie mit sich selbst ringen, andere, indem sie andere Lebewesen zerstören. Der Widerstreit zwischen diesen zwei Ausrichtungen des Lebens, die beide von derselben Problematik bestimmt sind, wird über die Zukunft unseres Menschseins entscheiden.

Ziel ist es, dazu beizutragen, die zerstörerischen Anteile wie panische Angst, rastlose Leidenschaft, blinden Haß, besonders den Haß auf Fremde, zurückzudrängen, bevor sie übermächtig werden. Gruen macht Mut, den eigenen unbekannten Kontinent der Gefühle zu erforschen. Es gilt Einsichten zu gewinnen, die das eigene mitmenschliche Handeln leiten. Das Buch ermutigt, sich dafür täglich – privat und öffentlich – zu engagieren. Arno Gruen hat für sein Buch Der Fremde in uns den Geschwister-Scholl-Preis 2001 erhalten.

Angst – Ursprung und Überwindung

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Autor: Dr. med. Holger Bertrand Flöttmann


Sehr interessantes Buch das sich einerseits mit Ängsten und Verhalten bei Angststörungen beschäftigt. Aber vor allem die Kapitel über Symbiose und symbiotischem Verhalten sind für Borderliner und Menschen die sich über Borderliner informieren wollen äusserst hilfreich. Sehr detailiert werden die Bindungsmechanismen und die Symbiose sowohl im Kindesalter als auch bei Erwachsenen erklärt. Auf die Borderline-Problematik wird ebenfalls sehr intensiv eingegangen.

Es handelt sich um ein sehr umfassendes Werk, in dem Auch das Thema Bulimie, aufgegriffen wird. Hauptsächlich werden jedoch Ängste behandelt und sehr zielgerichtet findet man dort Erklärungen und Hilfe bei Ängsten, die bei Borderlinern mehr als häufig auftreten, zum Beispiel Angst und Ekel vor Sexualität und Nähe.

Dr. med. Holger Bertrand Flöttmann ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychiater, Neurologe und Leiter des Wilhelm-Griesinger-Instituts in Kiel, weiß also über was er schreibt und hat jahrelange Erfahrung mit den Themen. Er schreibt sehr sachlich, für Laien, die sich erst seit kurzem mit dem Thema beschäftigen ist das Werk teilweise vielleicht etwas schwierig, da sehr viele Fachbegriffe verwendet werden. Doch wenn man sich mit dem Thema auseinander setzen will, hat man mit diesem Buch eine sehr gute Möglichkeit borderlinetypisches Verhalten besser zu verstehen.

 

Weitere Bücher zum Thema Borderline, Beziehung oder Themen die im Umgang mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung hilfreich sind. 

DBT Programm und andere Medien zum Thema Borderline

Strategien gegen Trennungsschmerz

Borderline: Strategien gegen Trennungsschmerz
Borderline: Strategien gegen Trennungsschmerz

Es gibt verschiedene Strategien gegen Trennungsschmerz und zum verarbeiten gescheiterter Borderline-Beziehungen. Da eine Beziehung eine sehr individuelle Angelegenheit ist und es weder den typischen Borderliner noch den typischen Angehörigen gibt, muss man seinen eigenen Weg finden mit seinem Schmerz umzugehen. Die unten aufgeführten Möglichkeiten haben sich bei verschiedenen Angehörigen bewährt. Es gibt sicherlich noch mehr Möglichkeiten mit Trennungen umzugehen, die ich vielleicht noch nicht kenne. Es gibt im Internet noch viele andere erfolgsversprechende Lösungen.

Die Null Kontakt-Strategie gegen Trennungsschmerz:

Die Betrachtung der Liebesbeziehung als süchtiges Verhalten.

Die Null-Kontakt-Strategie wird am häufigsten von Selbsthilfeforen und Experten als Strategie gegen Trennungsschmerz empfohlen. Muss deswegen jedoch nicht die sinnvollste Strategie sein. Sie ist durchaus effektiv, verursacht jedoch auch viel Schmerz.

Da man sich in Borderline-Beziehungen und der damit verbundenen, symbiotischen Verbindung sehr leicht selbst verliert, betrachtet man sich selbst bei dieser Trennungs-Strategie als süchtig nach der Beziehung. Durch die Trennung fühlt man sich wie ein Drogensüchtiger auf Entzug.

Wenn ein Süchtiger seine Sucht bekämpfen will, ist der erste und wichtigste Schritt, sich von der Droge zu befreien. Bei einer Beziehungssucht bedeutet das, ich muss jede Verbindung zum Betroffenen kappen. Wichtig ist alles, was einen an den Borderliner erinnert zu entfernen. Ebenso muss es unterbunden werden, dass es zu weiteren Kontakt mit ihm kommt. Dies kann erreicht werden indem man alle Kontaktdaten löscht, sich selbst neue Telefonnummern anschafft um auf Kontaktversuche des Betroffenen nicht mehr zu reagieren.

Dies wird anfangs sehr schwer fallen, doch wie bei jeder Sucht werden die Entzugserscheinungen mit der Zeit abnehmen.

Die Gefahr in dieser Strategie ist: Durch den heftigen Kontaktabbruch lässt man sein Gegenüber so schmerzhaft alleine, dass in ihm erst recht der Wunsch nach Kontaktaufnahme um sich zu erklären/rechtfertigen entsteht. Es kann also zu einer vermehrten Aufmerksamkeit durch den Borderliner kommen, obwohl man genau das Gegenteil erreichen will.

Zentrale Botschaft dieser Strategie ist: „Jeder Kontakt zum geliebten Borderliner ist verboten und schädlich. Wer auf Entzug ist, sollte sich von seiner berauschenden Droge fernhalten.“

Die kognitive Lösungs-Strategie gegen Trennungsschmerz:

Die rationale Erkenntnis, dass die Borderline-Persönlichkeitsstörung es den Partner unmöglich macht, mit dem Betroffenen, eine glückliche Beziehung zu führen.

Wenn wir uns in einen Menschen verlieben, werden in uns eigene Wünsche und Bedürfnisse erweckt. Wir träumen von einer gemeinsamen Zukunft, suchen im Gegenüber Verständnis, Nähe und Beständigkeit. Alles dies war jedoch in der Beziehung mit dem Borderliner nicht vorhanden.

Bei der kognitiven Lösungs-Strategie wird versucht sich mit der Borderline-Störung intensiv auseinander zu setzen. Dabei ist es wichtig die Auseinandersetzung von einer möglichst neutralen Warte aus zu betrachten. Es geht erst mal nicht um den geliebten Partner, sondern darum die Borderline-Persönlichkeitsstörung zu verstehen. Wie macht sich die Krankheit bemerkbar? Welchen Mechanismen sind Borderlinern unterworfen?

Je mehr man über die Borderline-Störung weiß, wird man erkennen, dass diese Störung eine Beziehung, wie man es sich von einem Partner wünscht, nicht möglich macht. Man wird erkennen, dass eine kurzfristige Lösung für die Probleme, die zum Scheitern der Beziehung führten, nicht möglich ist und man als Angehöriger/Partner an dieser Situation nichts ändern kann.

Durch dieses Verständnis ist es möglich den geliebten Betroffenen als Menschen zu sehen der zwar weiterhin liebenswert ist, aber dessen Krankheit es unmöglich macht eine glückliche Beziehung mit ihm zu führen.

Die Gefahr bei dieser Strategie ist, dass man es nicht einsehen will machtlos gegen diese Störung zu sein. Das man an einer Retterrolle festhalten will.

Zentrale Botschaft dieser Strategie ist: „Ich liebe mein Gegenüber als Menschen immer noch, aber eine Fortführung der Liebesbeziehung würde für beide Seiten nur unnötig Schmerz bedeuten.“

Die Anti-Idealisierungs -Strategie gegen Trennungsschmerz:

Gezielte Änderung des Idealbildes das man von der geliebten Person hat.

Wenn man verliebt ist, neigt man dazu, das Gegenüber als etwas Größeres, Besonderes wahrzunehmen als es eigentlich sein sollte. Wir stellen die geliebte Person auf einen Sockel und beten sie abgöttisch an. Die positiven Eigenschaften überwiegen in unserem Bewusstsein, wir idealisieren.  Genau das macht ein Borderliner im Übrigen in der danach benannten Idealisierungsphase ebenfalls.

Auf die Phase der Idealisierung folgt beim Borderliner häufig der Abwehrmechanismus Spaltung. Dies erreicht er, indem er sich die negativen Eigenschaften des Partners bewusst macht. In seiner Wahrnehmung besteht der Partner nun nur noch ausschließlich als „bösen“ Eigenschaften.

In der Anti-Idealisierungs-Strategie greift man auf genau diesen Mechanismus zurück. Borderliner haben darauf keinen Monopolanspruch. Während Borderliner diesem Abwehrmechanismus jedoch meist unbewusst und automatisch unterworfen sind, kann ein Angehöriger/Partner dies bewusst herbei führen.

Ziel dieser Strategie ist es sich der negativen Eigenschaften der Betroffenen bewusst zu machen und sich an die Schmerzen zu erinnern, die ihr Verhalten in einem selbst ausgelöst haben. Machen sie sich diesen Schmerz bewusst und machen sie sich klar, dass dies sicher nicht das ist, was sie von einer glücklichen Liebesbeziehung wünschen. Auf diese Weise können sie sich von der idealisierten Wahrnehmung des geliebten Menschen lösen.

Die Gefahr bei dieser Strategie ist: Man verliert sich leicht in Hass auf sein Gegenüber. Hass ist eine fast ebenso starke Emotion wie Liebe und bindet mindestens ebenso stark, was kontraproduktiv ist. Ziel ist es ja Loslassen zu können.

Zentrale Botschaft dieser Strategie ist:  „Es gibt wenig Liebenswertes in meinem Gegenüber und eine Fortführung der Beziehung bedeutet nur unnötigen Schmerz für mich!“

Die Scheibchenweise-Lösungs-Strategie gegen Trennungsschmerz:

Das langsame Auslaufenlassen der Beziehung durch sanfte Entwöhnung.

Diese Strategie kann dann sinnvoll sein wenn eine klare Trennung, bedingt durch äußere Umstände nicht möglich ist (z.B. bei gemeinsamen Kindern).

Bei dieser Strategie gibt es keinen klaren Schnitt in der Beziehung, sondern man distanziert sich langsam von seinem Gegenüber. Man trifft sich nicht mehr, unternimmt keine gemeinsamen Aktivitäten mehr, geht sich jedoch auch nicht aus dem Weg. Man telefoniert vielleicht miteinander, spricht wichtige Dinge ab, aber versucht die emotionale Verbindung dabei so gering wie möglich zu halten. Dazu gehört das man auf Liebesbekundungen wie „Ich liebe dich!“ oder „ich vermisse dich!“ verzichtet und ignoriert wenn sie einem entgegen gebracht werden. Wenn es zu emotionalen Momenten kommt, löst man sich aus der Situation. Wenn zum Beispiel ein Streit entsteht, sagt man: „So mag ich nicht weiter reden, ich beende für heute das Gespräch!“, steht jedoch weiteren, wohlwollenden Kontakt offen gegenüber.

Man erzählt sich alles was man erzählen will, lässt den geliebten Menschen weiter an seinem Leben teilhaben, verzichtet jedoch darauf die Beziehung als Liebesbeziehung fortzuführen. Diese Strategie ist mit einem Borderliner nur sehr schwer durchführbar, doch man ist dem Gegenüber weitaus weniger ausgeliefert als man glaubt.

Die Gefahr bei dieser Strategie ist: Man fällt leicht wieder in alte Muster zurück, da man die Vertrautheit der Verbindung noch sehr intensiv in sich trägt. Diese Strategie erfordert viel Selbstdisziplin und Willen.

Zentrale Botschaft dieser Strategie ist: „Mein Gegenüber bleibt eine wichtige Person in meinem Leben, aber eine Liebesbeziehung wünsche ich nicht mehr!“

Die radikales Akzeptieren-Strategie gegen Trennungsschmerz:

Das radikale Akzeptieren das die Liebesbeziehung zu Ende ist.

Diese Strategie ist vielleicht die vernünftigste und gesündeste für einen selbst. Doch ist sie auch sehr schwer umzusetzen und setzt ein hohes Maß an Selbstbewusstsein und Abgrenzungsfähigkeit voraus.

Zurückblickend kann man die Beziehung als etwas „Schönes“ betrachten, oder als einen wichtigen Abschnitt im Leben der im „Hier und Jetzt“ vorüber ist. Durch das radikale Akzeptieren, das im Übrigen auch ein Modul im DBT-Programm der dialektisch behavioralen Therapie ist, akzeptiere ich das Ende der Beziehung als Tatsache, die nicht zu ändern ist. Man lässt die Emotionen und schönen Erinnerungen in der Vergangenheit und richtet seine Aufmerksamkeit auf die Gegenwart. Es gab Gründe warum die Beziehung kaputt gegangen ist und diese Gründe lässt man im Raum stehen, ohne Analysen und Rechtfertigungen zu suchen, warum sie vielleicht nicht richtig sind. Man akzeptiert zusätzlich, dass man diese Gründe nicht beseitigen kann und versucht sie nicht in richtig oder falsch zu werten, oder sich selbst oder anderen zuzuschreiben. Durch diese Betrachtung richtet man seine Aufmerksamkeit nach vorne. Vielleicht sucht man sich eine Aufgabe, oder trifft sich mit Menschen mit denen man gerne zusammen ist. Die Aufmerksamkeit liegt nur in der Gegenwart. Gedanken an Vergangenes oder Zukünftiges sind nicht zielführend und werden deswegen bei Seite geschoben. Nur in der Gegenwart ist und bleibt man handlungsfähig.

Die Gefahr bei dieser Strategie ist: Radikales Akzeptieren ist für Menschen die sich bisher nie mit dieser Technik auseinander gesetzt haben sehr schwer umsetzbar und erfordert ein wenig Übung, ist dann jedoch in allen Lebensbereichen eine wirkungsvolle Hilfe.

Zentrale Botschaft dieser Strategie ist: „Es ist wie es ist! Ich bewerte nicht mehr sondern akzeptiere, dass etwas das schön war auch ein Ende finden kann!“

 

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline und Beziehung

Probleme in einer Borderlinebeziehung

Warum habe ich mich ausgerechnet in einen Borderliner verliebt?

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Suzana Pavic: Borderline-Beratung

Borderline-Spiegel: Spiegeln in einer Beziehung

Borderline-Spiegel: Der Schmerz

Zehn.de: Die 10 erprobtesten Methoden gegen Trennungsschmerz

Warum habe ich mich ausgerechnet in einen Borderliner verliebt?

Nach einer beendeten Borderline-Beziehung kommt es bei Partnern häufig zur Frage: „Warum habe ich mich ausgerechnet in einen Borderliner verliebt?“

Borderline: Spiegeln
Borderline: Spiegeln

Hinter dieser Phrase steckt meistens mehr als man auf den ersten Blick annimmt, denn vermutlich kam es nicht zufällig zu dieser Beziehung. Das Zauberwort hinter dem ganzen nennt sich „Spiegeln“.

Dieses Spiegeln kommt in fast jedem zwischenmenschlichen Kontakt vor, zumindest in solchen die auch die emotionale Ebene betreffen. Meist merkt man das nicht einmal, es geschieht unterbewusst und hängt mit eigenen Wünschen, Begierden und Hoffnungen zusammen.

Ein gutes Beispiel für Spiegelung, außerhalb einer Paarbeziehung, ist der aus der Psychologie bekannte „Versuchsleitereffekt“:

Ein Wissenschaftler der eine These aufgestellt, hat natürlich eine gewisse Erwartung, dass sich seine These in einer Versuchsreihe als wahr heraus stellt. Wenn der Urheber der These gleichzeitig auch der Leiter der Versuchsreihe ist, wird er unbewusst diese Grundhaltung an die Probanden vermitteln. Er spiegelt ihnen seine Erwartungen und gibt ihnen auf diese Weise das gewünschte Ergebnis des Versuchs mit. Aus diesem Grund wird in wissenschaftlichen Versuchsreihen darauf verzichtet, dass der Urheber eine These den Probanden die Versuchsvoraussetzungen erklärt. Meist übernimmt dies ein unabhängiger Moderator, oder man greift auf Datenerhebung durch selbsterklärende, in heutiger Zeit oft internetbasierte Umfragen zurück.

Wie oben beschrieben spiegeln wir alle, meist unbewusst. Bei Borderlinern ist dieses Spiegeln extrem ausgeprägt. Das hängt mit der fehlenden „Ich-Struktur“  zusammen. Es wird versucht auf Verhaltensweisen eines Partners so zu reagieren, dass sie seine Perspektive einnimmt und das Verstandene an ihn „zurückspiegelt“. Dies ist es auch was man als manipulatives Verhalten von Borderlinern wahrnimmt. Dies passiert auf beiden Seiten, doch dem Borderliner ist dieses Verhalten vertrauter, er hat einfach mehr Übung darin. Dabei kommt ihm seine früh erworbene, damals überlebenswichtige, Begabung zugute, Emotionen und Gefühle des Gegenübers zu „lesen“ und zu verstehen. Dies ist eine zwingende Voraussetzung, denn Spiegelung erfordert ein hohes Maß an empathischen Fähigkeiten.

Genau hier liegt der Reiz an einer Verbindung mit Borderlinern. Sie erkennen die Bedürfnisse ihres Partners ausgesprochen gut und versuchen, zumindest in der Idealisierungsphase, diese Bedürfnisse auch anzusprechen und zu bedienen. Dem Partner wird wiederum gespiegelt das seine Wünsche, Bedürfnisse und Hoffnungen mit denen des Betroffenen uneingeschränkt übereinstimmen. Diese Verbindung scheint so einmalig, so perfekt zu sein, dass die Beziehung eine nie gekannte emotionale Tiefe ermöglicht. Auf diese Weise entsteht eine symbiotische Verbindung, die Borderliner in Paarbeziehungen unbedingt anstreben. Doch auch wenn die Idealisierungsphase vorbei ist und die Symbiose wankt, kann es vorkommen das man erkennt, dass die jeweiligen Bedürfnisse, Wünsche, Ziele meilenweit auseinander liegen. Der Partner nimmt dies oft so wahr, als wäre der Borderliner, von einem Moment auf den anderen, ein anderer Mensch. Dem ist jedoch nicht so. Der Partner hat sich einfach im Beginn der Beziehung selbst im Borderliner erkannt, oder zumindest die Idealvorstellung seines Ichs.

Diese Wunschvorstellungen, kombiniert mit Spiegelung, machen Borderliner, auf den ersten Blick, als Partner für eine Beziehung ungemein attraktiv . Man sieht dabei jedoch nie die wirkliche Persönlichkeit des Betroffenen, sondern ein Abbild eben dieser eigenen Bedürfnisse.

So ist es nicht verwunderlich, dass ein Borderliner von anderen unterschiedlich wahrgenommen wird. Die einen sehen eine lebenslustige, unbeschwerte Person die scheinbar frei und kompromisslos ihr Leben lebt und damit glücklich zu sein scheint. Wieder andere sehen eine traurige, depressive, verletzte Persönlichkeit, die gerettet werden muss. Dies hängt auch damit zusammen das Borderliner ihre verletze Seele ungern zeigen. Sie leben hinter Masken, hinter Schutzmauern was oft damit zusammenhängt, dass sie i.d.R. verlassen werden wenn sie zeigen, wie zerbrochen sie in Wirklichkeit sind.

Wenn sich Angehörige/Partner in Therapie begeben, oder in Selbsthilfegruppen Hilfe suchen, werden sie relativ schnell mit der Frage konfrontiert werden: „Wo waren deine eigenen Anteile?“ oder „was sind deine Eigenanteile?“

Hinter dieser Frage steckt nicht die Herausforderung sich selbst die Schuld am Scheitern der Beziehung zu geben. Ebenso wenig beinhaltet diese Frage den Versuch einem eine Krankheit oder Störung einzureden, auch wenn diese natürlich vorliegen können (=Komplementärstörung).

Diese Frage ist einfach eine andere Bedeutung der eingangs erwähnten Frage: „Warum habe ich mich ausgerechnet in einen Borderliner verliebt?“ Hier könnte man sich zum Beispiel dahin gehend Hinterfragen:

  • Was spiegelte mir der Borderliner? Welche eigenen Wünsche, Hoffnungen, Bedürfnisse sprach er an und warum glaubte ich, dass der Partner dies mir geben kann?
  • Warum hielt/halte ich so intensiv an der Beziehung fest, wenn ich doch das Gefühl habe es tut mir nicht gut?
  • Liebte ich wirklich die Person? Oder liebte ich die Gefühle, Wünsche, Hoffnungen die mir durch den Borderliner gegeben wurde?

Eine Antwort dafür könnte zum Beispiel sein das man ein übersteigertes Bedürfnis hat, anderen zu helfen. Oft steckt hinter diesem Wunsch das Bedürfnis gebraucht zu werden, oder für etwas gut zu sein. Man kann jedoch ein wertvoller, liebenswerter Mensch sein ohne sofort eine Retter-Rolle zu übernehmen.

Eine Lösung könnte in dem Fall sein an seinem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu arbeiten.

Ebenso häufig wie die Frage „Was sind deine Anteile?“ werden Angehörige/Partner oft mit der Aufforderung „Bleib bei Dir!“ konfrontiert.

Hinter diesem Satz steckt ebenfalls kein Vorwurf. Die Unterscheidung von und Eigen- und Fremdanteilen und Eigen- und Fremdverantwortung ist schwierig und man schenkt dem ganzen selten die Aufmerksamkeit, die es vielleicht verdient. Doch gerade in gescheiterten Beziehungen kann diese Betrachtung helfen um sich besser abgrenzen zu können.

Bei sich bleiben bedeutet, dass man Ursachen/Lösungen nicht im Gegenüber sucht, sondern bei sich selbst. Eben dafür kann eine gescheiterte Borderline-Beziehung auch eine große Hilfe sein. Schließlich wurden dort die eigenen Wünsche, Hoffnungen, Bedürfnisse gespiegelt.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline und Beziehung

Probleme in einer Borderlinebeziehung

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Borderline-Spiegel: Spiegeln in einer Beziehung

Borderline-Spiegel: Spiegelgesetze

Borderline-Spiegel: Der Schmerz

 

Borderline Fragen und Antworten Teil I.

1.)    Können Borderliner Lieben?

Ja, sie können! Sie lieben sogar mehr als es gut für sie ist. Wenn sich ein Borderliner emotional an einen Partner bindet wird er regelrecht von Gefühlen für diese Person überschwemmt. Der Partner wird zum Zentrum alles seins und der Betroffene wünscht sich die innigste Verbindung die möglich ist. Diese Liebe ist jedoch für ihn auch seine größte Gefahr, denn nach kurzer Zeit stellen sich unglaubliche Ängste ein, die der Borderliner als existenzbedrohend empfindet. (mehr dazu hier)

2.)    Verletzen Borderliner ihre Partner absichtlich?

Nein! Borderliner gehen aus genau den selben Gründen Beziehungen ein, wie jeder andere Mensch auch. Er sehnt sich nach Liebe, Zuneigung und Nähe. Bei jeder Beziehung ist er davon überzeugt, dass es sich um die eine echte Liebe handelt, die ein Leben lang hält und in der er Glücklich bis ans Lebensende sein kann. Leider stehen ihm in diesem Wunsch seine existenzbedrohenden Ängste im Wege, die nach kurzer Zeit während der Symbiose auf ihn einwirken.

  • Die Angst davor Verlassen zu werden.
  • Die Angst Verschlungen zu werden oder alleine nicht mehr existieren zu können.

… sind die häufigsten und mächtigsten Ängste, unter denen ein Borderliner leidet. Auch wenn der Borderliner weiter extrem liebt, lösen diese Ängste eine unglaubliche Zerrissenheit aus. Der Wunsch, die Symbiose weiter zu führen und Fluchtreflexe lösen sich ständig ab. Häufig kommt es aus diesem Grund zu Trennungen, weil es die einzig mögliche Lösung scheint diese Zerrissenheit zu beenden. Oft nehmen Partner diese Trennungen als Ende der Liebe wahr, was jedoch meist nicht stimmt. Der Borderliner versucht durch Abwertung eine Spaltung zu erreichen, in dem er sich emotional vom Partner löst. Diese Trennungen sind so hart und heftig, dass der verlassene Partner häufig annimmt, der Borderliner hätte ihnen die Liebe vorgetäuscht, ihn belogen. Wie bei jedem anderen Menschen auch gibt es auch unter Borderlinern „schwarze Schafe“, die das vielleicht wirklich tun. Dies ist jedoch nicht Teil der Borderlinestörung, sondern eine Frage des Charakters.

3.)    Gehen Borderliner immer Fremd? Gehen sie immer von einem Partner zum nächsten?

Auch hier kann man nicht ausschließen, dass dies passiert. Aber auch das kann man nicht über alle Borderliner stülpen. Es gibt gesunde Menschen die das tun, es gibt Borderliner die das tun. Promiskuität ist eine bekannte Form von selbstschädigendem Verhalten und somit eines der Symptome, das ist richtig. Aber erstens müssen Borderliner nicht alle Symptome der Krankheit aufweisen, zum zweiten bedeuten häufig wechselnde Beziehungen nicht automatisch, dass sie in Beziehungen fremd gehen. Da ein Borderliner auf der Suche nach der totalen Verschmelzung (Symbiose) mit dem Partner ist, ist es eher so, dass man sich einzig auf den Partner konzentriert. Es ist jedoch auf keinem Fall auszuschließen das Borderliner, wenn die Phase der Symbiose vorbei ist, auf der Suche nach neuen Partnern sind. Dies jedoch auf alle Borderliner zu übertragen ist genau so falsch wie die Aussage, alle Borderliner schneiden und ritzen sich.

Viele Betroffene versuchen es sogar zu vermeiden sich zu verlieben, oder Beziehungen einzugehen, da sie dann ihren schlimmsten Ängsten ausgeliefert sind. Zwischen Beziehungen können Jahre liegen.

Je nachdem was der Betroffener als schlimmer empfindet, das Gefühl der Leere oder die Ängste in Beziehungen, ist er offen für Partnerschaften oder eben nicht. Letztendlich kann sich ein Borderliner genau so wenig dagegen wehren sich zu verlieben wie andere Menschen auch. Aber wirklich danach suchen tun erstaunlich wenige.

4.)    Kann man von Borderline sprechen wenn kein selbstverletzendes Verhalten vorliegt?

Ja, selbstverletzendes Verhalten ist eines der Hauptsymptome die ein Borderliner haben kann, aber wie alle nicht zwingend haben muss. Es gibt erstaunlich viele Betroffene die nie auf selbstverletzendes Verhalten zurückgegriffen haben, oder dies Verhalten im Laufe der Zeit ablegen. Andersrum ist es wahrscheinlicher das Menschen die sich selbst verletzen an Borderline leiden. Jedoch gibt es in der Entwicklung eine Phase wo auch gesunde Menschen gelegentlich auf Selbstverletzung zurück greifen. Als einziges Symptom ist dies für eine gefestigte Borderline-Diagnose auf keinem Fall ausreichend. Genau so wenig kann man eine Borderlinestörung nicht ausschließen nur weil sich der Betroffene nie selbst verletzt hat.

5.)    Sind Borderliner immer auch Narzissten?

Nein, die Borderlinestörung ist unabhängig von pathologischem Narzissmus zu betrachten. Es gibt sogar etliche deutliche Unterschiede zwischen den beiden Persönlichkeitsstörungen.

Borderline kommt jedoch selten alleine vor. Meist gibt es sogenannte Komorbiditäten (Begleiterkrankungen) zu denen auch Narzissmus zählt. Narzissmus ist häufig eine Komorbidität. Aber nicht mal DIE häufigste. Meiner Meinung nach ist ein Borderliner der zusätzlich auch an Narzissmus leidet, stabiler als andere, da sie ein gefestigteres Selbstbild besitzen, selbst wenn dieses Selbstbild wenig mit der Realität zu tun haben muss. Ich behaupte z.B. Kurt Cobain würde noch Leben wenn er zu seiner Borderlinestörung noch an pathologischen Narzissmus gelitten hätte. Diese These von mir begründe ich mit seinem Abschiedsbrief, den er hinterlassen hat. Er geht darin genau auf diese Problematik ein.

6.)    Sind Borderliner immer auch depressiv oder leiden an Essstörungen?

Nein, eben so wie bei Narzissmus bei Punkt 5.) handelt es sich dabei um eine häufig vorkommende Komorbidität, nicht um ein Symptom von Borderline.

7.)    Vergessen Borderliner wirklich alles, was sie in einer Beziehung erlebt haben?

Nein, im Gegenteil! Borderliner haben i.d.R. sogar ein Elefantengedächtnis. Es kommt häufig vor, dass sie sich noch an Sätze erinnern können, die vor Jahren mal gefallen sind. Negative Erinnerungen werden jedoch gerne verdrängt, oder durch andere Abwehrmechanismen aus dem Bewusstsein gestrichen, doch können sie sich sehr genau an Momente, oder Situationen erinnern.

Was ihnen jedoch meist fehlt, ist das Emotionale Gedächtnis. Das ist ein großer Unterschied. Gedächtnis und Erinnerung ist eine rein kognitive Fähigkeit, die geistige Fähigkeiten voraussetzt. Das Emotionale Gedächtnis betrifft die emotionale Ebene und darauf haben Borderliner häufig keinen Zugriff.

8.)    Sind Borderliner Psychopathen?

Nein. Es handelt sich dabei um vollkommen unterschiedliche Störungsbilder.

9.)    Haben Cluster-B Störungen alle die selben auswirkungen?

Nein. Es kommt zwar evtl zu Überschneidungen bei den Symptomen, aber es handelt sich um sehr individuelle Störungen, die sich schwer miteinander vergleichen lassen. Unter Cluster B – Störungen fasst man schlicht Persönlichkeitsstörungen zusammen die dramatisches, emotionales oder launenhaftes Verhalten aufweisen und unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Strukturniveau von Cluster A und C. Die Einteilung in Cluster wurde von der amerikanischen Psychologie übernommen und gilt als umstritten. Die Trennung der Cluster lassen sich empirisch nicht bestätigen (Livesley et. al., 1989). Außerdem fanden sich bei verschiedenen Studien (Loranger et al. 1994; Bronisch und Mombour 1994) häufige Mehrfachdiagnosen einzelner Persönlichkeitsstörungen, die die Clustereinteilungen überschreiten (Bronisch 1992) während andere Persönlichkeitsstörungen des selben Clusters deutlische Unterschiede zeigen. Ein gutes Beispiel für Clusterübergreifende Komorbidität ist die Kombination Borderline – abhänige/dependente Persönlichkeitssörung die relativ häufig auftritt.

10.) Wollen Borderliner ihre Partner finanziell ausnehmen oder sich aushalten lassen?

Nein! Meist ist das Gegenteil der Fall. Eine der Grundängste, die in der Borderlinestörung auftritt, ist die Angst vor Kontrollverlust. Was bedroht meine Autonomie mehr als finanzielle Abhängigkeit? Im Gegenteil sind Borderliner häufig äußerst erfolgreich in ihrem Beruf und versuchen eher ihre Partner von sich finanziell, existenziell Abhängig zu machen. Neben der Angst vor Kontrollverlust wird so auch die Angst vor dem Verlassenwerden gemindert. Es gibt sicher auch Ausnahmen, die sich wirklich finanziell aushalten lassen, doch handelt es sich dabei aus oben genannten Gründen eher um die deutliche Minderheit. Das kommt sogar bei „Gesunden“, bedingt durch das immer noch weit verbreitete gesellschaftliche Rollenmodell des Mannes als Versorger, häufiger vor.

 

Borderline Fragen und Antworten Teil II

Borderline Fragen und Antworten Teil III

Bücher zum Thema Borderline

Ich hasse Dich – verlass mich nicht!

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Autor: Dr. med. Jerold J. Kreisman, Hal Straus ins Deutsche übersetzt von Beate Gorman

Das vermutlich bekannteste Buch zum Thema Borderline. Anhand anschaulicher Beispiele wird erklärt wie sich die Krankheit bemerkbar macht. Es wird dabei sowohl die Seite der Betroffenen, als auch der Angehörigen theamtisiert. Bis vor kurzem hatte ich in der Rezension hier stehen das es nicht mehr ganz auf dem neusten Stand ist, das hat sich mit der neusten Auflage erübrigt. Es wird versucht, die neusten Forschungsergebnisse und Therapieansätze mit einzubringen. Das Buch gilt (zurecht) als Standardwerk zum Thema Borderline, auch wenn ich persönlich andere Bücher besser finde. Darum steht es auch hier an erster Stelle.

Gerade für den Einstieg mit der Thematik Borderline ist das Buch sehr zu empfehlen, auch wenn ich selbst die Meinung habe das dort zu pauschal auf die Symptome eingegangen wird. Man kann sich als Betroffener in dem Buch sehr häufig wiederfinden, doch sollte man als Leser immer im Auge behalten das nicht jeder Betroffene die dort beschriebenen Symptome aufweist und sehr individuell mit der Problematik umgeht.

Manche Betroffene haben beschrieben, dass sie die dort Beschriebenen Fallbeispiele getriggert haben. Darum würde ich es Borderlinern nur bedingt empfehlen. Ich persönlich konnte es gut lesen und wurde davon nicht getriggert, aber denke es ist sinnvoll auf die Möglichkeit hinzuweisen.

 

Zerissen zwischen Extremen

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Autor: Dr. med. Jerold J. Kreisman und Hal Straus

Für mich das beste Buch zum Thema Borderline. Es ist von den selben Autoren die auch das Buch: „Ich hasse Dich – verlass mich nicht!“ geschrieben haben, ist jedoch meiner Meinung nach etwas detailierter. Das Buch beinhaltet Strategien wie man mit der Krankheit besser umgehen kann und geht auch auf die bekannten Therapiemöglichkeiten ein. Das Buch richtet sich sowohl an Betroffene, als auch an Angehörige und Fachpersonal von Einrichtungen, die mit Borderlineerkrankten Umgang haben.

Ich halte es besonders für Borderline – Betroffene besser geeignet als das Buch „Ich hasse Dich – verlass mich nicht!“, da es unter anderem die Hoffnung vermittelt, dass Borderlinekranke gute Heilungschancen haben, auch wenn sie enorm kämpfen müssen. Borderline ist vielleicht nicht im herkömmlichen Sinne heilbar, jedoch Therapierbar und genau auf diese Thematik geht dieses Buch ein.

 

Die Flucht vor der Nähe

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Autor: Anne Wilson Schaef

Ein Buch das eigentlich nicht direkt mit Borderline zu tun hat. Es geht um Romanz-/Beziehungs- und Sexsucht. Anhand von Beispielen wird erklärt was die Unterschiede der verschiedenen Süchte sind und wie sie sich bemerkbar machen. Den ersten Teil des Buches finde ich persönlich sehr gut, denn man hat anhand der wirklich guten Beispiele die Möglichkeit sich selbst darin wieder zu finden. Ausserdem wird auch darauf eingangen, dass gerde wenn man z.B. Beziehungen vermeidet eine Beziehungssucht vorliegen kann.

Weniger gut gefällt mir der letzte Teil in dem man eigentlich Lösungen erwartet. Sie werden zwar in den vorhergegangen Kapiteln angekündigt, laufen sich jedoch nur auf Vermeidungsstrategien heraus.

 

Die Kunst des Liebens

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Autor: Erich Fromm

Erich Fromm stellt in diesem Buch die These auf, das grundsätzliche Problem des Menschen sei sein Abgetrennt-Sein von allem anderen, das er durch verschiedene Mittel wie Gruppenzugehörigkeit, Ekstase (Drogen, Sex,…), Konsum u.a. zu überwinden versucht. Eine wirkliche Überwindung sei jedoch nur durch „richtiges“ Lieben möglich, das kein Gefühl, sondern eine aktive Tätigeit sei. Er geht dabei auf die Besonderheiten von Elternliebe, Nächstenliebe, Selbstliebe, erotischer Liebe und Liebe zu Gott ein.

Ich gebe zu ich tu mir mit diesem Buch schwer. Fromm geht in diesem Buch auf eine Definition von Liebe ein, die wenig mit meiner Vorstellung einer Liebesbeziehung zu tun hat. Vielleicht habe ich auch einfach nur Probleme mit dem Begriff Liebe ansich umzugehen. Eine Freundin von mir, die sich selbst als Liebessüchtig bezeichnet und enorme Ängste vor Liebesbeziehungen, Sexualität und Nähe hat, empfahl mir dieses Buch. Vielleicht weil sie sich in ihrer Wahrnehmung darin bestätigt sieht? Warum ich es dennoch empfehle ist, da es mir eine vollkommen neue Möglichkeit gab Nächstenliebe, Und Liebe und Umgang mit Menschen zu finden. Wenn man beim lesen dieses Buches nicht die exklusivität einer Paarbeziehung im Auge hat, sondern einfach die Fähigkeit zu Lieben im Allgemeinen kann es mehr als hilfreich sein.

 

Weg aus dem Chaos

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Autor: Heinz-Peter Röhr

Grundsätzlich schon einmal schön das allein schon der Titel des Buches Hoffnung vermittelt. Es gefällt mir, wie anhand des Märchens “ Hans, mein Igel“ die Borderline-Störung erklärt wird. Das ist ein völlig anderer Ansatz als in anderer Fachliteratur, was das Buch auch sehr angenehm zu lesen macht. Es hat mir geholfen mich etwas besser zu verstehen und vor allem wie ich mit meiner Störung besser umgehen kann, also sie besser annehmen kann. Der Autor versucht dabei auf Fachbegriffe zu verzichten und die Störung anhand von Fallbeispielen zu erklären. Man wird in diesem Buch sehr anschaulich gespiegelt.

Zwei ausführliche Fallgeschichten und eine Reihe von Aussagen Betroffener erlauben Einblicke in das Erleben der Borderline-Persönlichkeit. Dieser kompetente Ratgeber bietet Hilfe zu Selbst- und professioneller Hilfe.

 

Worte, die wie Schläge sind.

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Autor: Patricia Evans

Das Buch von Patricia Evans „Worte, die wie Schläge sind“ ist ein sehr gutes und hilfreiches Buch, in welchem P.Evans auf eine deutliche und sehr verständliche Art und Weise erklärt wie die zwei Realitäten funktionieren, und wieso solche Beziehungen nicht funktionieren können. Es  kann weiter helfen zu verstehen dass es sich um zwei Welten, zwei Realitäten und zwei verscheidene emotionale „Sprachen“ handelt.

Das Buch hat eigentlich mit Borderline nichts zu tun! Im Buch geht es allgemein um destruktive Beziehungen und verbale Misshandlungen!!! Es geht um manipulationen und verschiedene Wahrnehmungen, es geht um verschiedene Realitäten… Ob BL, NPS, DPS oder HPS (Cluster B) oder einfach Charakterschweine, ist irelevant, denn nicht jeder Mensch mit einer Störung ist ein Charakterschwein, und genauso umgekehrt.

Leider ist auch dieses Buch mittlerweile im Handel nicht mehr erhältlich. Ich verlinke auf ein Angebot „gebrauchter“ Bücher.

 

Die Vaterfalle: Die Macht der Väter über die Gefühle der Töchter

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Autor: Sigrid Steinbrecher

Sigrid Steinbrecher zeigt in diesem Buch sehr anschaulich, wie das Verhältnis zum Vater, dem ersten Mann ihres Lebens, die Gefühlsmuster konditionieren und wie sie sich in späteren Liebesbeziehungen wiederholen. Frauen sitzen oft in dieser „Vaterfalle“, ohne es zu merken. Die Macht der Väter über die eigenen Gefühle zu erkennen setzt die emotionale Selbstbewusstwerdung der Töchter voraus. Frauen – und damit meine ich nicht nur Borderline-Betroffene sondern alle, die dieses Buch gelesen haben, berichteten mir das es ihnen sehr half sich selbst besser zu verstehen.

Die Wunde der Ungeliebten: Blockierung und Verlebendigung der Liebe

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Autor: Peter Schellenbaum

Der Autor ist nicht immer einfach zu lesen, gerade der Einstieg ist etwas mühsam, aber einmal eingelesen ist es ein faszinierendes Buch, das weitreichend und tief wirkt.

Ob man als Mensch nun mit einer übergroßen Sensitivität geboren oder einem durch echte Mißhandlung und Vernachlässigung die Wunde des Ungeliebtseins geschlagen wurde – dieses Buch zeigt Wege auf zu einer Heilung, die sich nicht mit faulen Kompromissen und bloßer Linderung von Symptomen zufrieden gibt. Es beschreibt wie zerstörerische negative Selbstbilder entstehen, wie der Mangel an Selbstliebe alle Beziehungen heimlich unterwandert – aber er zeigt auch die Wege auf, die Selbsterkenntnis, die letztendlich befreiend wirkt.

Der Autor versteht es anhand von vielen therapeutischen „Fällen“ und auch durch seine eigenes Erleben zu zeigen, wie Ungeliebte fühlen und damit sich in ihrem Leben selbst schädigen. Dadurch wirken seine Ausführen authentisch. Er zeigt Wege, dieses Ungeliebtsein zu verstehen und anzunehmen, was aber keineswegs leicht ist.

Das Nein in der Liebe: Abgrenzung und Hingabe in der erotischen Beziehung

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Autor: Peter Schellenbaum

Dieses Buch eignet sich hervorragend für alle, die auch bereit sind, sich an die eigene Nase zu fassen. Kein „Ratgeber“ im üblichen Sinne, aber erleichternd für alle, die sich „umklammert“ fühlen, oder für diejenigen, die glauben, ihr Partner weise sie in unzumutbarer Weise ab.

Schellenbaum errichtet ein faszinierendes Gedankengebäude über die Notwendigkeit der Abgrenzung in der Partnerschaft als Voraussetzung für echte Liebe. Beeindruckend vor allem sein Paradigmenwechsel von vom oft realen Zustand der Projektion zum idealen Zustand der Leitbildspielgelung.

Projektion als Versuch, dem „geliebten“ Gegenüber meine Idealvorstellung überzustülpen und mein reales Gegenüber in diese Richtung hin verändern zu wollen..

Wer den Grundgedanken der Leitbildspiegelung erfasst hat, kann für sich selbst allein entscheiden, ob es in der jeweiligen Partnerschaft sinnvoll ist, die Anregungen des Autors aufzugreifen und auszuprobieren. Auch wer ohne Partner ist, kann die bislang erlebten Beziehungen nochmals Revue passieren lassen und vielleicht dabei den einen oder anderen Standpunkt revidieren.

Sehr erleichternd für alle, die nicht lernen durften, auch in enger Beziehung (zu den Erziehungspersonen) „Nein“ zu sagen, ohne die benötigte Liebe und Zuwendung zu verlieren.

Weitere Bücher zum Thema Borderline, Beziehung oder Themen die im Umgang mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung hilfreich sind.

DBT Programm und andere Medien zum Thema Borderline

Borderline und Beziehung

Der Frühling kommt. Zeit sich mit Fragen zu beschäftigen die mir von Angehörigen sehr oft gestellt werden. Borderline und Beziehung, geht das?

Können Borderliner lieben?

Borderline: Intensive Beziehungen
Borderline: Intensive Beziehungen

Ohja, sie können! – Vermutlich sogar viel zu intensiv als es gut für sie ist. Normalerweise bin ich von meinen Gefühlen soweit abgeschirmt, dass ich nichts wirklich fühlen kann. Emotionen die für andere vollkommen normal sind kann ich nicht wahrnehmen. Das ändert sich jedoch schlagartig wenn ich mich verliebe. Es ist als wäre ich auf einen Schlag komplett. Meine Partnerin ist der zentrale Punkt meines Lebens und alles um uns herum verliert an Bedeutung. Borderliner lieben so sehr das sie die totale Verschmelzung, die Symbiose, suchen. Dies ist für Angehörige oft sehr verwirrend, denn so eine intensive Liebe haben sie vermutlich zuvor noch nie wahrgenommen. Wenn die Beziehung irgendwann endet, wird diese unglaubliche Liebe oft als Lüge empfunden, was jedoch meistens nicht der Wahrheit entspricht. In dieser Phase der Beziehung war sie wirklich so intensiv vorhanden.

Borderliner können also sehr intensiv lieben. Aber was lieben sie? Lieben sie wirklich den Partner? – oder lieben sie einfach die Gefühle die durch ihn bei sich erweckt werden? Borderliner neigen dazu Ihre Partner zu funktionalisieren. Das bedeutet, dass man eben nicht den Partner liebt, sondern die Liebe ansich liebt. Eine wirkliche Grenze ist aufgrund der innigen Verbundenheit aber eigentlich nicht spürbar, denn es ist ja auch nicht jeder Mensch in der Lage dieses Gefühl zu erzeugen.  Meiner persönlichen Meinung trifft es die Aussage: „Borderliner lieben ihre Partner, weil sie ihnen die Gefühle geben die sie selbst nicht imstande sind zu empfinden“ am ehesten.

Ist eine dauerhafte Beziehung mit Borderlinern möglich?

Als erstes die gute Nachricht. Ja, es ist möglich! In meinem Bekanntenkreis gibt es genug Borderliner die seit 20 Jahren in einer festen Beziehung leben. Allerdings . – und jetzt kommt das große ABER, es ist schwierig und setzt harte Arbeit an sich voraus. Erste Voraussetzung ist, dass der Borderliner reflektiert genug ist sein Verhalten zu verstehen und es auch kommunizieren zu können. Bei Partnern ist es wichtig das sie die Krankheit kennen und verstehen welche Mechanismen beim gegenüber wirken. Beziehungen mit unreflektierten Borderlinern sind meiner Meinung nach nicht möglich. Sie sind zu sehr in ihren destruktiven Mustern gefangen um sich wirklich auf eine beständige Beziehung einzulassen. Selbst wenn sich ein Betroffener in Behandlung begibt sollte beachtet werden, dass eine Therapie von Borderline viele Jahre harte Arbeit voraussetzt. Eine kurzfristige Besserung kann nicht erwartet werden.

Was kann man machen um mit einem Borderliner eine beständige Beziehung zu führen?

Nichts! – Auch wenn es weh tut, Anghörige können Borderliner weder „retten“ noch „ändern“

Es gibt jedoch einige Tipps, die das Zusammenleben einfacher machen:

  • Wenn Ihr Partner ausrastet, lassen Sie ihn. Bleiben Sie ruhig, gehen Sie nicht darauf ein. Es kann helfen zu verstehen, dass sein Ausrasten vermutlich nichts mit ihnen zu tun hat. Auch wenn er ihnen schwere Vorwürfe entgegenbringt handelt es sich vermutlich eher um Dinge die in IHM vorgehen. Auch wenn er sie beleidigt, gehen sie nicht darauf ein. Sollten Sie versuchen zu kontern, oder selbst in Rage geraten hat er das erreicht was er damit bezweckte. Das ist Verhalten das er seit seiner Kindheit kennt. Er kann gut damit umgehen, das ist sein Revier. Auf diesem Niveau können      sie nicht gegen ihn bestehen. Verfallen sie niemals in ähnliche Verhaltensweisen wie er. Gehen sie besser weg und warten sie bis er sich wieder beruhigt hat. Teilen Sie ihm danach mit, dass Sie es nicht gut finden, wie er sich verhält,  dass Sie immer wieder weggehen werden, wenn sich das wiederholt. Sagen Sie aber auch, dass Sie wieder zurückkommen, weil Sie ihn lieben.
  • Vermeiden sie es Ihren Partner zu kritisieren. Das bedeutet nun nicht, dass Sie sein Verhalten, egal was er macht, akzeptieren müssen. Sie sollten es nur vermeiden Ihm Schuldgefühle zu erzeugen, oder belehrend zu wirken. Das kennen Betroffene aus ihrer Vergangenheit und deswegen reagieren sie sehr heftig darauf. Weisen sie ihn niemals darauf hin das sein Verhalten typisch für Borderliner ist. Er fühlt sich dadurch abgestempelt und das sie ihn für krank halten. Auch wenn sie von seiner Diagnose wissen, konfrontieren Sie ihn nicht damit. Wenn er darüber reden will wird es von Ihm kommen.
  • Wenn der Borderliner weg läuft, sollten Sie Ihrem Partner nicht hinterherlaufen. Er      ist in dieser Situation nicht zugänglich für konstruktive Gespräche und selbst ein anflehen zu bleiben sieht er in diesen Phasen als Angriff. Außerdem kann der Borderliner dieses Verhalten benutzen um sie zu manipulieren. Wenn er Sie jedoch braucht, seien sie für Ihn da. Zeigen sie Ihrem Partner regelmäßig Ihre Liebe, denn er lebt in ständiger Angst sie zu verlieren. Machen sie das allerdings nie wenn er es fordert, sonst benutzt er es um Macht über sie zu bekommen.
  • Borderliner brauchen Struktur. Es bringt jedoch nichts ihn diese Strukturen aufzuzwingen. Es funktioniert am besten wenn sie Ihm Struktur vorleben, ihm also ein gutes Beispiel sind und sie ihn teilweise in ihren Tagesablauf einbinden. Kann Ihr Partner machen, was er will, dann tut er es auch und verliert sich darin.  Vergessen Sie es jedoch, mehrere Tage im Voraus zu planen. Wer weiß, wie es Ihrem Partner in ein paar Tagen geht? – Er weiß es auch nicht und Termine erzeugen in Ihm Druck.
  • Vermeiden Sie es belehrend oder authoritär  zu wirken. Reden Sie mit Ihrem Partner wie mit einem „normalen“ Menschen, nicht wie mit einem Kind oder wie ein Lehrer. Dieses Verhalten erinnert ihn an seine Kindheit und löst Abwehr in ihm aus. Wenn er das Gefühl bekommt sie nehmen ihn nicht für voll, oder das sie ihn dominieren wollen wird er sehr ungehalten und wenig zugänglich reagieren.
  • Verurteilen Sie ihn nicht wegen seiner möglicherweise umtriebigen Vergangenheit. Machen sie ihm deutlich das sie ihn lieben für das was er jetzt ist und nicht was er früher war und das sie ihn auch nicht wegen vergangenes verurteilen. Sagen sie ihm das sie es gut finden das er an sich arbeitet. Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen über vorhergehende Partner ein. Sie kennen nur seine Sicht der Dinge und seine Wahrnehmung muss nicht der Realität entsprechen. Wenn sie sich auf diese Diskussion einlassen unterstützen sie ihn nur in seinem Abwertungs- und Spaltungsverhalten.
  • Versuchen Sie nicht, sein selbstverletzendes Verhalten zu unterbinden oder zu ändern. Sie schaffen es sowieso nicht und erzeugen bei ihm nur Schuldgefühle.

 

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Warum habe ich mich ausgerechnet in einen Borderliner verliebt?

Probleme in einer Borderlinebeziehung

Borderline Symptom: instabile, Intensive Beziehungen

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Borderline-Spiegel: Spiegeln in einer Beziehung

Borderline-Spiegel: Liebe zwischen den Grenzen

Borderline-Spiegel: Der Schmerz

Suzana Pavic: Borderline und Beziehung

 

Gefühlswelt in einer Borderlinebeziehung

Eigene Erfahrungen meiner Gefühle in Beziehungen:

Ich habe eine gestörte Wahrnehmung was mich selbst betrifft. Ich kann die meiste Zeit nichts in mir wahrnehmen. Gefühle sind nicht greifbar. Wenn andere Menschen beschreiben können was gerade in Ihnen vorgeht (z.B Müdigkeit, Freude, Lust), ist es für mich wie als würde ich ein leeres Blatt Papier anschauen. Es ist einfach NICHTS in mir was ich wahrnehmen kann.

Wenn ich jedoch in einer frischen Beziehung bin, dann werde ich überschwemmt von positiven Gefühlen. Bildlich gesehen erinnert es ein wenig an einen Ertrinkenden der plötzlich einen Baumstamm im Wasser findet an dem er sich klammern kann. Durch die starke Verbindung zu meiner Partnerin (Symbiose in der Idealisierung) ist es als würde ich durch sie die Möglichkeit haben Zugang zu mir selbst  finden. Ich empfinde Ihre Gefühle wie meine eigenen.

Borderline: Liebe – Gefühle spiegeln
Borderline: Liebe – Gefühle spiegeln

In dieser Phase der Beziehung klammere ich mich an diesen Gefühlen und ich mache alles damit ich dieses Empfinden aufrecht erhalten kann. Ich weiß sehr genau was meine Partnerin von mir erwartet. Wenn ich Zugang zu einer Person habe, was in einer Symbiose natürlich der Fall ist, dann weiß ich auch unbewusst Ihre Sehnsüchte und „füttere“ sie mit genau diesen Wünschen.  Auf diese Weise manipuliere ich sie, damit die Funktion die sie inne hat aufrecht erhalten werden kann. Ich mache dies nicht bewusst. Mein Handeln ist impulsiv und unterliegt einem gewissen Automatismus. Diese Phase in der Borderlinebeziehung ist der gewöhnlichen Phase des „Verliebtseins“ sehr ähnlich. Ich denke sie ist jedoch wesentlich intensiver und bedeutet weit mehr als das was man für gewöhnlich als „Schmetterlinge im Bauch“ kennt. In der Idealisierung und dem damit verbundenem Wunsch nach Symbiose fühle ich mich „Eins“ mit meiner Partnerin. Ich weiß wirklich nicht mehr wo ich aufhöre und sie anfängt. Ich fühle mich durch sie komplett und mit ihr zusammen als eine Identität.

Diese Verbindung ist jedoch nicht dauerhaft aufrecht zu erhalten. Wenn das Bild des Eins sein zu bröckeln beginnt, dann greifen die anderen Muster in mir. Es stellt sich die Angst ein Verschlungen zu werden. Es entsteht die Panik mich selbst zu verlieren und keine Kontrolle mehr über mich zu besitzen. Ich erkenne, dass meine Partnerin nur ein Mensch ist und dass ich es nicht ertragen kann wenn mir ein Mensch zu Nahe ist.  Die Mauern die ich im laufe der Zeit um mich herum errichtet habe dienen meinem Schutz. Menschen können mich für gewöhnlich nicht verletzen. In  einer Beziehung werde ich jedoch angreifbar, da Nähe und Verbundenheit etwas ist was man mir auch wieder entziehen kann. In dieser Phase entstehen die panischen Ängste verlassen zu werden. Um diese Panik in Griff zu bekommen, beginne ich meine Partnerin abzuwerten. Die positiven Gefühle die ich zuvor hatte sind auf einen Schlag weg und an ihrer Stelle ist wieder dieses unerträgliche Gefühl der Leere. Egal was meine Partnerin nun auch unternimmt um mich zu unterstützen, sie wird mich nicht mehr erreichen, denn ich kann nichts mehr fühlen. Diese Leere ist so schrecklich, dass ich nun versuche Gefühle in mir zu erzwingen. Am liebsten wären mir natürlich schöne Gefühle, wie sie zu Beginn der Beziehung existierten, aber ich kann mir diese postiven Gefühle leider nicht erzwingen. Negative Gefühle kann ich jedoch nach belieben hervorrufen. Also beginne ich Streit zu provozieren. Ärger, Wut und Trauer sind Empfindungen die diese innere Leere für kurze Zeit auffüllen können. Meine Partnerin muss mir keinen sichtlichen Grund liefern um abgewertet zu werden. Ich suche solange bis ich etwas finde, egal wie gering der Auslöser zu sein scheint. Sollte wirklich nichts da sein, dann bringe ich sie dazu, dass sie die Beziehung beendet. Wichtig ist für mich, dass ich mich selbst nicht in der „Schuld“ sehen muss. Schuldgefühle kann ich ebenso wie die Leere nicht ertragen und so projektiere ich meine Wut, die ich mir selbst gegenüber empfinde in sie. Egal was sie auch unternimmt, sie wird für mich immer die Schuldige sein warum die Beziehung nicht funktionierte.

Es kommt nun zur Trennung. Anfangs sind noch negative Gefühle da, die ich wahrnehmen kann. Alles was schön war in der Beziehung ist für mich nicht mehr vorhanden. Trauer, Wut, Schmerz ist auch für mich etwas das ich nicht gerne erleide, aber alles ist besser als diese Leere zu spüren. Darum klammere ich mich an den Schmerz genauso intensiv wie zuvor an den positiven Gefühlen. Meine Partnerin ist nun eine Person die nur mein schlechtestes will und dadurch das ich sie hassen kann gewinne ich an Stabilität. Wenn diese Gefühle jedoch auch verschwinden stellt sich wieder dieses schreckliche Gefühl der Leere ein. Wieder bin ich in der Situation diese Leere aufzufüllen. Bevorzugter weise natürlich mit positiven Gefühlen aus einer erfüllenden Beziehung. Falls dieses Gefühl jedoch mit der Partnerin wieder hergestellt werden kann, so werden ab jetzt die Abstände zwischen Idealisierung und Abwertung immer kürzer. Eine wirklich perfekte Symbiose wie zum Beginn der Beziehung ist nicht mehr herstellbar auch wenn ich es immer wieder versuche bis ich es wirklich als Gescheitert ansehe. Irgendwann versuche ich nur noch den Hass möglichst lange aufrecht zu erhalten. Nur das ist der Grund warum ich auch nach einer gescheiterten Beziehung gerne noch hin und wieder den Kontakt zu meiner Ex-Beziehung suche.

Erst wenn ich in einer neuen Partnerschaft bin, oder wenn ich keine Möglichkeit habe meine Ex-Partnerin zu erreichen, ist meine vorhergegangene Beziehung wirklich für mich abgeschlossen. Ihre Funktion ist dann für mich nicht mehr erforderlich.

 

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Prof.Dr.Faust: Die Borderlinepersönlichkeitsstörung (BPS)

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