„Ja, ich weiß, woher ich stamme:
Ungesättigt gleich der Flamme
glühe und verzehr ich mich.
Licht wird alles, was ich fasse,
Kohle, alles, was ich lasse
– Flamme bin ich sicherlich.“Friedrich Wilhelm Nietzsche
Wir leben in einer Borderline-Ära.
Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt – ein Zustand, der Borderline-Persönlichkeiten zur täglichen Gewohnheit geworden ist. Geschätzte 1,6 Millionen Menschen sind allein in Deutschland betroffen. Nur wenige Betroffene wissen um ihre Krankheit und finden den Weg zu einem geschulten Arzt oder Psychologen. Ich hoffe mit dieser Seite Vorurteilen vorzubeugen und zu einem besseren Verständnis der Krankheit beizutragen.
Um zu verstehen wie sich Borderline bemerkbar macht, ist es nötig sich als erstes mit den Symptomen der Krankheit zu beschäftigen. Es gibt unzählige Geschichten was Borderliner machen, oder nicht machen. Es ist durchaus möglich das ein Betroffener auch noch zusätzliche Symptome aufweist, Borderline kommt selten alleine, es gibt zahlreiche Komorbiditäten (übersetzbar mit Begleiterkrankungen).
Borderliner gehen sehr individuell mit ihrer Krankheit um. Es kann gut sein das ein Betroffener nicht alle Symptome der Krankheit aufweist. Auch die Ausprägung kann sehr unterschiedlich sein.
Was genau in Betroffenen vorgeht können Angehörige und Partner natürlich nicht wissen, sie erleben jedoch die verschiedenen Abwehrmechanismen die ein Borderliner benutzt um sich selbst zu schützen am eigenen Leib. Man liest sehr häufig das es sich bei Borderline um eine „Beziehungsstörung“ handelt. Da Borderliner versuchen sich selbst zu verbergen und sich ständig neu erfinden müssen, können außenstehende Personen das, was in den Betroffenen vor sich geht nicht sehen. Nahestehende Personen erleben den Krieg den sie ständig mit sich ausfechten jedoch hautnah mit und ob sie wollen oder nicht, sie sind es die diese Stimmungsschwankungen abbekommen.
Borderline und Beziehung:
Eine Beziehung mit einem Borderliner ist immer eine problembehaftete Verbindung. Hinzu kommt, dass Angehörige oft eigene Muster aufweisen, die sich perfekt mit der Borderlinestörung ergänzen. Diese Verbindungen erscheinen auf dem ersten Blick perfekt, sind jedoch meist von kurzer Dauer. Man spricht in diesem Fall von Komplementärstörungen. Die oft nicht als krankhaft angesehen werden, da sie überwiegend positive Aspekte zu beinhalten scheinen.
Die Erkenntnisse auf dieser Seite sind nicht neu, es gibt sie in zahlreicher Form im Internet zu finden. Ich versuche auf meiner Seite die verschiedenen Gesichtspunkte der Krankheit verständlicher zu erklären, mag sein das mir das nicht immer gelingt. Als Quelle stehen mir dazu zahlreiche Literatur und Erfahrungen aus jahrelanger Therapie und Klinikaufenthalten zugrunde. Außerdem entstanden die meisten Artikel nach monatelangen Gesprächen mit anderen Betroffenen und Angehörigen.
Hierbei hilft mir unter anderem das Forum des Borderline-Spiegels, in dem sich Betroffene und Angehörige auf konstruktive und wohlwollende Weise austauschen. Mir persönlich hat es sehr geholfen auch die Sicht von Angehörigen besser zu verstehen und zu erleben wie Borderliner von anderen Wahrgenommen werden, genauso profitieren Angehörige von dem Austausch, indem sie die Möglichkeit haben Informationen von selbstreflektierten Betroffenen zu erhalten. Nur sie können es letztlich wissen was in bestimmten Situationen in ihnen vor sich geht. Man kann dort also auf Infos aus erster Hand zurückgreifen.
Verschiedene Therapieformen:
Borderline ist im gewöhnlichen Sinn des Begriffes nicht „heilbar“, durch umfangreiche, mehrjährige Therapie ist es jedoch möglich die Symptome soweit abzuschwächen, dass sie nicht mehr spürbar auftreten. Es kann sogar soweit kommen das nach mehrjähriger Therapie Borderline nicht mehr nachweisbar ist und ein „normales“ Leben möglich ist. Dafür gibt es jedoch nicht „DEN“ goldenen Lösungsweg, der für alle Betroffene gleich erfolgreich ist. Es gibt verschiedene Therapieformen die bei Borderlinern Erfolgsversprechend sind.