Selbstschädigendes Verhalten

Potenziell selbstschädigende, häufig impulsive Handlungen wie zb: übermäßiges Geldausgeben, häufig wechselnde sexuelle Kontakte, Drogenmißbrauch, Diebstahl, rücksichtsloses Fahren & Eßstörungen.

Borderline: Selbstschädigendes Verhalten - Substanzmissbrauch
Borderline: Selbstschädigendes Verhalten – Substanzmissbrauch

Der Grund, warum Borderliner zu selbstschädigendem Verhalten zurückgreifen ist individuell sehr unterschiedlich. Manche Betroffene haben den Drang, fast allem aus dem Weg zu gehen. Dieser Mechanismus läßt sich mit Alkohol- und Drogenmißbrauch aufrechterhalten. Die Suchtanfälligkeit ist bei Borderlinern im Vergleich zu „Normalen“ Menschen ungleich höher. Meist führt dies zu einer Verschlechterung des Selbstwerterlebens, was letztendlich die anderen Symptome der Krankheit noch verstärkt.Es ist große Hilflosigkeit die Betroffene zu diesen Verhaltensmuster treibt, die ihnen langfristig mehr Schadet, als es ihnen kurzfristig helfen konnte. Selbstschädigendes Verhalten ist weit mehr als nur das berüchtigte Schneiden oder Ritzen, das in einem anderen Text genauer erklärt wird. Sehr häufig kommt es zu Essstörungen wie übertriebenes, absichtliches Hungern, oder Freßanfälle.

Borderline - Selbstschädigendes Verhalten - Essstörungen
Borderline – Selbstschädigendes Verhalten – Essstörungen

Durch impulsive Kaufräusche wird evtl. versucht sich kurzfristig Glücksgefühle zu verschaffen. Man kann auf fast alles eine Stoffliche – oder nichtstoffliche Sucht entwickeln.Was jedoch bei Borderlinern auffällig häufig vor kommt ist das „switchen“ zwischen den verschiedenen Methoden. Wenn sich der Betroffene z.B. bewusst wird das sein Alkoholkonsum Überhand nimmt, kann er den Alkohol jederzeit durch anderes ersetzen. Oft ist ihm dies nicht einmal bewusst. Es kommt auch häufig vor das man, je nach Ursache zu einer anderen Sucht zurückgreift.Die meisten Borderliner die ich kenne leiden an einer Essstörung. Eigentlich kenne ich genauer gesagt keinen Betroffenen der keine hat. – Es ist jedoch nicht als klassisches Symptom diagnostiziert, da Essstörungen auch ein Generationsproblem darstellen.

 

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Rückfall! – Wie geht es nun weiter?

Egal wie reflektiert man mit seiner Erkrankung umgeht, es kann immer wieder zu einem Rückfall in alte Verhaltensmuster kommen. Auch wenn man versteht, warum man in bestimmten Grenzsituationen destruktiv handelt, heißt das nicht, dass man in der Lange ist Rückfälle immer zu vermeiden.

Der wichtigste Schritt auf dem Weg, besser mit Borderline umzugehen, ist der Wunsch, wirklich etwas verändern zu wollen. Meist muss man dafür sehr hart fallen um diesen Wunsch für sich entwickeln zu können. Wenn dieser Wunsch wirklich in einem selbst manifestiert werden konnte, ist ein Rückfall nicht größer zu bewerten als er wirklich ist. Wichtig ist das man nicht beginnt sich vor sich selbst zu rechtfertigen. z.B.: „Ich weiß das ich gerade extrem im alten Muster lebe, aber es geht mir auf diese Weise gut und das ist doch das wichtigste!“ – Wenn es jemanden wirklich mit dem alten Verhalten gut gegangen wäre, hätte man wohl nicht einen solchen Absturz erlebt der es nötig machte an sich zu arbeiten. Wer aufhört an sich zu arbeiten gibt sich selbst auf. In diesem Fall kann man nicht mehr von einem Rückfall sprechen, sondern man hat sich dafür entschieden sich seiner Erkrankung zu ergeben und weiter an destruktivem Verhalten fest zu halten.

Wie gehe ich nun am besten mit einem Rückfall um? – Ein Kind das Laufen lernt ist ein gutes Beispiel dafür wie man am besten damit umgehen sollte:

„Hinfallen – Aufstehen – Weitermachen!“

Ohne einen Rückfall bagatellisieren zu wollen handelt es sich dabei sicher nicht um das Ende. Nach jedem Rückfall bleibt die Möglichkeit, seinen Entschluss, in Zukunft ohne Destruktivität zu leben, neu zu treffen. Wenn man seine Abstürze dafür nutzt um daraus zu lernen, wenn man nach einem Rückfall erkennt wie es dazu kommen konnte, besteht die Möglichkeit, zukünftig in diesen Situationen anders für sich zu Sorgen.

Ich habe für mich klar erkannt, dass mein dysfunktionales Verhalten mich nicht wirklich weiterbringt. Ich löse damit meine Probleme nicht, sondern schaffe mir nur zusätzlich neue. Also geht der Kampf für mich wieder von neuem los. Ich freu mich darauf sogar irgendwie, denn wer aufhört zu kämpfen hat bereits verloren und ich sehe mich ungern als Opfer!

 

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Suzana Pavic: Borderline-Beratung

Dachverband Dialektisch Behaviorale Therapie e.V.