Abwehrmechanismen von Borderlinern

Infolge von Ängsten, oder weil sie unfähig sind bestimmte emotionale Überforderung anders zu lösen, greifen Borderline-Betroffene häufig auf psychodynamische Abwehrmechanismen zurück.

Die bekanntesten Abwehrmechanismen auf die Borderliner zurückgreifen sind:

Borderline - Abwehrmechanismen
Borderline – Abwehrmechanismen

Abwehr ist für gewöhnlich ein unbewusster Prozess, der gefährliche, peinliche, schmerzliche und unerträgliche innere Vorgänge und Konflikte dem Bewusstsein fern hält. Durch den Umweg über Symptombildungen, durch „schlechte Kompromisse“ und Scheinlösungen wird dem Bewusstsein nur ein kleiner Teil des Konfliktes bewusst. Es gehört zur Natur von Borderlinern, dass sie sich diesem Selbstschutz nicht bewusst sind und ihre Existenz von der betroffenen Person geleugnet oder sogar aggressiv abgelehnt wird, selbst wenn sie aktiv darauf zurückgreifen.

ABWEHR IST NICHT KRANKHAFT: Könnten wir ständig unsere inneren Konflikte und triebhaften Motive wahrnehmen, würde dies die Handlungsfähigkeit enorm einschränken. Im Moment der spontanen Handlung ist sich kaum ein Mensch seiner wahren Motive voll bewusst. Fragt man im Nachhinein nach den Gründen für eine Handlung, erhält man zwar Erklärungen, die plausibel klingen, diese werden aber erst im Nachhinein „zusammengedichtet“ (rationalisiert).

Abwehr ist also ein sehr kreativer und wichtiger Prozess. Das wurde auch in der psychoanalytischen Theoriebildung früh erkannt. Anfänglich empfand Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, die Abwehr jedoch als störend, weshalb er für diesen Mechanismus ein Wort gewählt hat, das auch heute noch viele Hörer oder Leser als negativ empfinden. Bald darauf erkannte er, dass die Abwehr ein kreativer, normaler und gesunder Vorgang ist. Alle psychischen Vorgänge und Verhaltensweisen (Hobby, Tagträumerei, großes berufliches oder soziales Engagement) sind zu einem gewissen Teil als Abwehr (oder zur Heilung?) innerer Konflikte ins Leben gerufen. Es handelt sich also um einen wichtigen Motor des individuellen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens.

Wenn ein Abwehrmechanismus allerdings starr und immer wieder angewandt und dadurch die geistige Beweglichkeit eingeschränkt wird und eine Person in ihrem Leid verharrt, wirkt die Abwehr symptomfixierend und ist Ausdruck einer psychischen Störung. Bei Borderlinern ist dies der Fall.

Es gibt selbstverständlich noch weitere Abwehrmechanismen, auf die ich hier jedoch nicht weiter eingehe. Wen es interessiert findet auf dieser Seite des Borderline-Spiegels weitere Beispiele.
 

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Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

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Verdrängung

 

Borderline: Abwehrmechanismus - Verdrängung
Borderline: Abwehrmechanismus – Verdrängung

Beim Abwehrmechanismus Verdrängung werden Konflikthafte Affekte, Kognitionen oder einfach nur tabuierte und bedrohliche Vorstellungen, also etwas ursprünglich Bewusstes, aktiv in das Unbewusste verschoben; Sozusagen aktiv aus der Wahrnehmung ausgeblendet und vom Bewusstsein fern gehalten. Es wird so vergessen, was wir nicht wahrhaben wollen, weil es unser Selbstgefühl stört.  Jedoch ist Verdrängung nicht wirklich Vergessen. Wenn ich etwas vergesse, dann ist alles weg. Die Ursachen sind weg, die Folgen und auch die Reaktionen. Denn ohne Ursprung gibt es keine Folgen. Bei der Verdrängung bleiben die Probleme und Konflikte jedoch ungelöst. Zwar beschäftigen sie uns nicht mehr bewusst, aber sie schwellen unkontrolliert weiter.  Einzelne Elemente des Verdrängten können darum immer wieder belastend auftreten, ohne dass der Symptomträger dies erklären oder verstehen könnte.

Beispiel: Ich lerne jemanden kennen und empfinde Zuneigung. Aus Angst sich in einer näheren Beziehung zu verlieren verdränge ich die Gefühle und streiche sie aus meiner Wahrnehmung. Mein Kopf ersetzt diese Gefühle, wenn ich darüber nachdenke finde ich viele Gründe warum ich keine Zuneigung empfinde, auch wenn sie tatsächlich da ist.

Ich gehe davon das das Verdrängung immer unbewusst entsteht. Wenn wir versuchen bewusst zu verdrängen handelt es sich meiner Meinung nach eher um den Abwehrmechanismus Verleugnung.

Es handelt sich bei der Verdrängung im Grunde immer um einen Konflikt zwischen unseren Triebwünschen und den Regeln, die uns die Gesellschaft, oder wir selbst uns auferlegen. Das Problem ist, dass der Widerstand dagegen in der Verdrängung erhalten bleibt. Im Unbewussten bleiben die Spuren des Kampfes für immer eingegraben. Das nichts wirklich vergessen worden ist, zeigen manchmal Träume und die Möglichkeit, durch sogenannte Flashbacks an die Situation erinnert zu werden. Die Verdrängung erhält nicht nur die Probleme, für die man eigentlich eine Lösung suchte, sie kostet auch  zusätzlich Kraft. Das Verdrängte versucht ständig seinen Weg zurück in unser Bewusstsein. Es muss also niedergehalten werden, damit es uns nicht erneut verstört. Die Anstrengung, die dies  erfordert ist manchmal so groß, dass man sich aus seinem gewohnten Lebensumfeld lösen muss. Verdrängung geht also oft einer Flucht voraus und wird von Borderlinern meist, wie die meisten Abwehrmechanismen, zusammen mit der Spaltung eingesetzt.

 

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