Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Borderline: tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Borderline: tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist die, in der Praxis die am häufigsten durchgeführte Form der Psychotherapie. Es handelt sich dabei um eine Abwandlung der klassischen Psychoanalyse, denn sie basiert auf einen gemeinsamen theoretischen Hintergrund, nämlich die von Sigmund Freud entwickelte Psychoanalyse. Die beiden Therapieformen haben also die selben Wurzeln, unterscheiden sich aber in Form, Dauer und Ziel der Behandlung.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie findet, anders als die Psychoanalyse immer im Sitzen statt. Dies ist wichtig da bei dieser Behandlungsform für den Betroffenen wichtig ist die Mimik und Gestik des Therapeuten sehen und deuten. Es soll so eine mehr alltägliche Gesprächssituation zwischen Therapeut und Klient geschaffen werden.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist, dass der tiefenpsychologische Ansatz immer von aktuellen psychischen Konflikten ausgeht. Das „Hier und Jetzt“ ist wichtig. Von dieser Position aus werden dann Erinnerungen an Kindheits- und Jugenderlebnisse aufgegriffen. Dahinter steht jedoch immer das Ziel, die aktuellen Lebenseinstellungen zu verändern.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie kann in Einzel- oder in Gruppensitzungen durchgeführt werden. Die Sitzungen finden dabei meistens einmal, seltener zweimal wöchentlich statt.

Besonders in Kliniken und Reha-Einrichtungen wird dieses Konzept gerne angewandt, was zum Teil auch daran liegt das sie, wie die Verhaltenstherapie von den Krankenkassen gezahlt werden.

Ich fand die Kombination zwischen tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie und Verhaltenstherapie als sehr ansprechend.

 

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Dachverband Dialektisch Behaviorale Therapie e.V.

Therapie.de: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Therapie.de: Therapeutensuche

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Verhaltenstherapie

Borderline: Verhaltenstherapie
Borderline: Verhaltenstherapie

Bei der Verhaltenstherapie handelt es sich um eine erkenntnisbasierte (Kognitive) Therapieformen. Es wird dabei davon ausgegangen das Gefühle und Verhalten durch Wahrnehmung entstehen. Bei der Verhaltenstherapie wird deswegen Untersucht welche Mechanismen angewendet werden und was Betroffene dazu bringt in diesem Verhalten zu verharren. Sie bietet praktische Hilfe zur Selbsthilfe.

Bei der Verhaltenstherapie geht es nicht darum aufzuklären woher der innere Konflikt entsteht der die Betroffenen zu ihrem Handeln treibt, es wird vielmehr versucht, durch Aneignung neuer Sichtweisen und Einstellungen die alten (gestörten) Muster zu verändern oder zu verlernen. Der Ansatz der Verhaltenstherapie ist es also schadhaftes Verhalten durch sinnvolle Konfliktbewältigung zu ersetzen.

Voraussetzung für diese Therapieform ist eine gewisse Selbstkontrolle und Stabilität, die es dem Betroffenen ermöglicht, sein altes Verhalten durch positive Handlungsalternativen zu ersetzen.

Da es sich bei Borderline um eine „frühe Störung“ handelt, ist auch in der Verhaltenstherapie eine längerfristige Behandlung nötig. Durchgeführt werden kann die Verhaltenstherapie in Einzel- oder Gruppensitzungen, in denen problem- und zielorientiert gearbeitet wird.

Vorteil der Verhaltenstherapie ist das gleichzeitig mehrere schädliche Verhaltensweisen behandelt werden können. So wird bei der Borderlinestörung gleich auch evtl vorhandenes Suchtverhalten oder Essstörungen mittherapiert.

Meiner persönlichen Erfahrung nach kann diese Therapieform durchaus effektiv sein, allerdings war für mich DBT sinnvoller.

 

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Abwehrmechanismen von Borderlinern

Infolge von Ängsten, oder weil sie unfähig sind bestimmte emotionale Überforderung anders zu lösen, greifen Borderline-Betroffene häufig auf psychodynamische Abwehrmechanismen zurück.

Die bekanntesten Abwehrmechanismen auf die Borderliner zurückgreifen sind:

Borderline - Abwehrmechanismen
Borderline – Abwehrmechanismen

Abwehr ist für gewöhnlich ein unbewusster Prozess, der gefährliche, peinliche, schmerzliche und unerträgliche innere Vorgänge und Konflikte dem Bewusstsein fern hält. Durch den Umweg über Symptombildungen, durch „schlechte Kompromisse“ und Scheinlösungen wird dem Bewusstsein nur ein kleiner Teil des Konfliktes bewusst. Es gehört zur Natur von Borderlinern, dass sie sich diesem Selbstschutz nicht bewusst sind und ihre Existenz von der betroffenen Person geleugnet oder sogar aggressiv abgelehnt wird, selbst wenn sie aktiv darauf zurückgreifen.

ABWEHR IST NICHT KRANKHAFT: Könnten wir ständig unsere inneren Konflikte und triebhaften Motive wahrnehmen, würde dies die Handlungsfähigkeit enorm einschränken. Im Moment der spontanen Handlung ist sich kaum ein Mensch seiner wahren Motive voll bewusst. Fragt man im Nachhinein nach den Gründen für eine Handlung, erhält man zwar Erklärungen, die plausibel klingen, diese werden aber erst im Nachhinein „zusammengedichtet“ (rationalisiert).

Abwehr ist also ein sehr kreativer und wichtiger Prozess. Das wurde auch in der psychoanalytischen Theoriebildung früh erkannt. Anfänglich empfand Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, die Abwehr jedoch als störend, weshalb er für diesen Mechanismus ein Wort gewählt hat, das auch heute noch viele Hörer oder Leser als negativ empfinden. Bald darauf erkannte er, dass die Abwehr ein kreativer, normaler und gesunder Vorgang ist. Alle psychischen Vorgänge und Verhaltensweisen (Hobby, Tagträumerei, großes berufliches oder soziales Engagement) sind zu einem gewissen Teil als Abwehr (oder zur Heilung?) innerer Konflikte ins Leben gerufen. Es handelt sich also um einen wichtigen Motor des individuellen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens.

Wenn ein Abwehrmechanismus allerdings starr und immer wieder angewandt und dadurch die geistige Beweglichkeit eingeschränkt wird und eine Person in ihrem Leid verharrt, wirkt die Abwehr symptomfixierend und ist Ausdruck einer psychischen Störung. Bei Borderlinern ist dies der Fall.

Es gibt selbstverständlich noch weitere Abwehrmechanismen, auf die ich hier jedoch nicht weiter eingehe. Wen es interessiert findet auf dieser Seite des Borderline-Spiegels weitere Beispiele.
 

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Spaltung

Der Wechsel von Idealisierung und Entwertung wird in der Psychoanalyse als SPALTUNG bezeichnet. Gemeint ist damit ein frühkindlicher Abwehrmechanismus, der von Borderline-Persönlichkeiten sowohl bewusst als auch unbewusst zur Verarbeitung belastender Situationen eingesetzt wird.

Borderline: Spaltung
Borderline: Spaltung

Borderliner können ambivalente und vieldeutige Affekte nicht zeitgleich wahrnehmen. In einem Moment kann nur ein Affekt akzeptiert und nur eine einzige dazu passende Kognition wahrgenommen werden. So wird eine Bezugsperson beispielsweise als ausschließlich liebevoll und beschützend empfunden und bewertet, obwohl die Beziehungserfahrung mit dieser Person auch andere Qualitäten enthält. Zu einem anderen Zeitpunkt wird die gleiche Person dann ausschließlich als angsteinflößend, verächtlich und störend wahrgenommen. Die Spaltung ist verantwortlich für die emotionale und kognitive „Schwarz-Weiss-Malerei“ die charakteristischerweise bei Borderline-Störungen zu finden ist. Eine zeitliche Integration verschiedener Gefühle, kognitiver Bewertungen, Intentionen, Imaginationen usw. ist darum nicht möglich.

Auch bei gesunden Menschen kann es in besonderen Krisensituationen zu Spaltung kommen, bei Borderlinern besteht dieser Abwehrmechanismus jedoch dauerhaft. Spaltung sichert das psychische Überleben und war in der Entwicklung bei Betroffenen einst eine wichtige Strategie um Ihre Existenz zu sichern. Während gesunde Menschen jedoch in ihrer Entwicklung irgendwann reife Abwehrmechanismen entwickeln stehen diese Borderlinern, besonders in Krisen nicht zur Verfügung.
In den ersten Monaten nach der Entbindung erlebt sich ein Kind mit der Mutter als geschlossene Einheit. Es hat noch kein eigenes „Ich“ und sucht deswegen die Verschmelzung (Symbiose). Der nächste Entwicklungsschritt ist der, sich selbst als getrennt von anderen und der Umwelt zu erleben. Gelingt es dem Kind nicht sich selbst als eigenständiges und getrenntes Wesen zu entwickeln, so wird ein Betroffener auch im Erwachsenenalter nicht fähig sein ein eigenständiges „Ich“ zu finden.
Borderline-Persönlichkeiten haben in Ihrer Entwicklung zwar eigene „Ich-Fragmente“ entwickelt, sind jedoch nicht in der Lage zu erkennen, dass ein Mensch gleichzeitig aus guten und negativen Eigenschaften besteht.

Beispiel:
Ein Kind kommt zur einen Elternteil und wünscht sich Schokolade. Wenn es die gewünschte Süßigkeit bekommt wird die Person die das Bedürfnis befriedigt hat idealisiert. Wenn die Schokolade weg ist und das Kind erneut nach Schokolade bettelt und nun nicht bekommt, dann kommt es zur Abwertung. Das kurz davor dem Wunsch nachgegeben wurde ist für das Kind nicht mehr existent.

Ein Borderliner kann nicht erkennen, dass jemand eine Bitte abschlagen kann, aber trotzdem ein liebenswerter Mensch bleibt. Dieser Mechanismus der Spaltung ist eines der wesentlichen Merkmale der Krankheit und dient der Reduzierung von Angst, da die klare Einteilung in gut und böse – schwarz und weiß klare Verhältnisse schafft und somit innere Unruhe minimiert.
In der Idealisierungsphase wird ein Mensch als ausschließlich gut wahrgenommen. Eine neue Partnerin/ ein neuer Partner wird als Rettung wahrgenommen. Es wird versucht eine Verschmelzung wie damals mit der Mutter herzustellen. Diese intime, intensive Beziehung (Symbiose) sorgt dafür, dass sich der Betroffene als „ganz“ empfindet und nur dann ist er fähig positive Gefühle zu erleben. Dieses Gefühl besteht so lange bis Eigenschaften wahrgenommen werden die nicht dem idealisierten Bild entsprechen und es ins Gegenteil kippt. Der Borderliner reagiert auf diese neue Situation mit völliger Entwertung anstatt es ins bisher durchweg positive Bild der Partnerin/des Partners zu integrieren und zu akzeptieren.

Der borderlinetypische Abwehrmechanismus Spaltung wird meist mit anderen Schutzmechanismen, wie Verdrängung, Verleugnung, Projektion und projektive Identifikation angewendet.

 

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projektive Identifikation

Der PROJEKTIVEN IDENTIFIKATION geht grundsätzlich immer eine Projektion voraus. Der große Unterschied besteht darin, dass das Gegenüber bei der projektiven Identifikation (unbewusst) so beeinflusst wird, dass es die projizierten Erwartungen erfüllt. Diese anderen Personen spüren dann die Affekte oder Konflikte so in sich, als wären sie ihre eigenen. Während bei der Projektion also die Person, die als Projektionsfläche dient, die Affekte nicht oder nicht in diesem Ausmaß spürt, wird bei der projektiven Identifikation die Affekte der abwehrenden Person deutlich spürbar und erzeugen einen gewissen Handlungsdruck bei der Bezugsperson.

Borderline: Abwehrmechanismus - projektive Identifikation
Borderline: Abwehrmechanismus – projektive Identifikation

Borderliner greifen zum Selbstschutz häufig auf projektive Identifizierung zurück. Dabei werden eigene, vorwiegend aggressive Anteile auf den Partner projiziert. So wird zum Beispiel der eigene Hass dem Gegenüber unterstellt und oft auch dazu gebracht, dass die Person den projektierten Hass selbst empfindet und dementsprechend handelt. Typisch ist, dass der Borderliner durch unmittelbaren Druck oder durch eigenes Verhalten (die genau jene Gefühle und Impulse im anderen auslösen) versucht, das erwartete Verhalten beim anderen durch Manipulation zu bewirken. Der Borderliner kann sich somit als „Opfer“ der Aggression des Partners sehen und schützt sich dadurch vor den Schuldgefühlen der eigenen Aggression.

Beispiel: Ich kann mit Schuldgefühlen nicht umgehen und versuche deswegen das Scheitern einer Beziehung der anderen Person zuzuschieben bis sich die Person auch selbst Schuldig fühlt.

Die Projektive Identifikation gehört zum normalen Schutzmechanismus des frühkindlichen Bewusstseins. Je mehr sie jedoch bis ins Erwachsenenalter überdauert, desto problematischer wird sie. Der Gebrauch der projektiven Identifikation ist nicht auf Borderliner beschränkt. Ohne sich dessen bewusst zu sein, neigen auch normale Erwachsene dazu, zur Erfüllung eigener psychischer Belange anderen gegenüber eine gewisse Erwartungshaltung einzunehmen.

In der Idealisierung handelt es sich beim erwarteten Verhalten meist um positive Zuwendung. In der Abwertung ist jedoch der Impuls, zu kritisieren, zu verachten oder herabzusetzen dominanter.

 

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Projektion

Bei der PROJEKTION werden eigene Konflikte, Ängste, problematische und abgelehnte Charakterzüge, Aggressionen und anders bei der eigenen Person verleugnet und stellvertretend bei anderen „erkannt“ und bei ihnen kritisiert und thematisiert.

Borderline: Abwehrmechanismus - Projektion
Borderline: Abwehrmechanismus – Projektion

Durch Projektion vermindert man Konflikte, die eigentlich in einem selbst entstehen und wirken. Borderliner setzen diesen Abwehrmechanismus ein um das Bild von sich selbst übersichtlich und widerspruchsfrei zu erhalten, da sie mit diesen Impulsen bei sich nicht umgehen können. Da ihnen eine Auflösung des eigenen Konfliktes nicht möglich ist, oder sie es sich rational nicht erklären können warum sie so fühlen projizieren sie, bevor sie durch die heftigen Gefühlsregungen in Not geraten. Die Wahrnehmung des Gegenüber wird dadurch jedoch stark verzerrt. Negative Impulse, die man an sich selbst nicht wahrhaben will, werden auf andere übertragen, was eine Abwertung für die meist folgende Spaltung vereinfacht.

Beispiel: Ich fühle eine Aggressivität in mir die mir unangenehm ist. Da ich diese Aggressivität in mir ablehne schiebe ich sie meinem Gegenüber zu und empfinde somit ihn als aggressiv.

Die Projektion könnte ein gutes Mittel der Selbsterkenntnis sein. Was uns an anderen Menschen am meisten stört (wütend macht, aufregt, „nervt“…) und was wir bei ihnen treffsicher analysieren, ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Projektion. Oft projizieren wir auf solche Personen, die uns in den Aspekten, die wir kritisieren, ähnlich sind – ohne dass wir dies überhaupt bemerkten.

 

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Verleugnung

Borderline: Abwehrmechanismus Verleugnung
Borderline: Abwehrmechanismus Verleugnung

Der Abwermechanismus VERLEUGNUNG wirkt sich ähnlich aus wie die Verdrängung. Trotz „klarer Indizien“ wehren sich die betroffenen hartnäckig vor der Bewusstwerdung innerer Konflikte. Es kann also mittels Verleugnung die Wahrnehmung realer Sinneseindrücke und deren Bedeutung für das Individuum ignoriert werden.  Verleugnung ist also eine spontan einsetzbare, bewusste Schutzreaktion, mit der Borderliner einer unangenehmen Wahrheit die Aufmerksamkeit entziehen. Anders als beim psychodynamischen Schutzmechanismus Verdrängung ist bei der Verleugnung  eine dauerhafte Verschiebung ins Unbewusste nicht möglich.  Ein weiterer Unterschied zwischen diesen beiden Abwehrmechanismen ist, dass sich die Verdrängung als ein Bewältigungsprozess gegen spezifische Inhalte richtet (zum Beispiel nicht zulässige aggressive oder libidinöse Triebregungen), während die Verleugnung als eine spontane Schutzreaktion breitere Realitätsausschnitte ausblendet. Außerdem wird Verleugnung in der Regel bewusst eingesetzt, Verdrängung eher unbewusst.

Borderliner setzen die Verleugnung oft ein, damit Spaltung aufrecht erhalten werden kann. Dabei werden Tatsachen, die gegen die Idealisierung, oder die Abwertung sprechen ausgeblendet. Der Betroffene baut sich also seine eigene Realität die er in diesem Moment auch so empfindet.

 

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Verdrängung

 

Borderline: Abwehrmechanismus - Verdrängung
Borderline: Abwehrmechanismus – Verdrängung

Beim Abwehrmechanismus Verdrängung werden Konflikthafte Affekte, Kognitionen oder einfach nur tabuierte und bedrohliche Vorstellungen, also etwas ursprünglich Bewusstes, aktiv in das Unbewusste verschoben; Sozusagen aktiv aus der Wahrnehmung ausgeblendet und vom Bewusstsein fern gehalten. Es wird so vergessen, was wir nicht wahrhaben wollen, weil es unser Selbstgefühl stört.  Jedoch ist Verdrängung nicht wirklich Vergessen. Wenn ich etwas vergesse, dann ist alles weg. Die Ursachen sind weg, die Folgen und auch die Reaktionen. Denn ohne Ursprung gibt es keine Folgen. Bei der Verdrängung bleiben die Probleme und Konflikte jedoch ungelöst. Zwar beschäftigen sie uns nicht mehr bewusst, aber sie schwellen unkontrolliert weiter.  Einzelne Elemente des Verdrängten können darum immer wieder belastend auftreten, ohne dass der Symptomträger dies erklären oder verstehen könnte.

Beispiel: Ich lerne jemanden kennen und empfinde Zuneigung. Aus Angst sich in einer näheren Beziehung zu verlieren verdränge ich die Gefühle und streiche sie aus meiner Wahrnehmung. Mein Kopf ersetzt diese Gefühle, wenn ich darüber nachdenke finde ich viele Gründe warum ich keine Zuneigung empfinde, auch wenn sie tatsächlich da ist.

Ich gehe davon das das Verdrängung immer unbewusst entsteht. Wenn wir versuchen bewusst zu verdrängen handelt es sich meiner Meinung nach eher um den Abwehrmechanismus Verleugnung.

Es handelt sich bei der Verdrängung im Grunde immer um einen Konflikt zwischen unseren Triebwünschen und den Regeln, die uns die Gesellschaft, oder wir selbst uns auferlegen. Das Problem ist, dass der Widerstand dagegen in der Verdrängung erhalten bleibt. Im Unbewussten bleiben die Spuren des Kampfes für immer eingegraben. Das nichts wirklich vergessen worden ist, zeigen manchmal Träume und die Möglichkeit, durch sogenannte Flashbacks an die Situation erinnert zu werden. Die Verdrängung erhält nicht nur die Probleme, für die man eigentlich eine Lösung suchte, sie kostet auch  zusätzlich Kraft. Das Verdrängte versucht ständig seinen Weg zurück in unser Bewusstsein. Es muss also niedergehalten werden, damit es uns nicht erneut verstört. Die Anstrengung, die dies  erfordert ist manchmal so groß, dass man sich aus seinem gewohnten Lebensumfeld lösen muss. Verdrängung geht also oft einer Flucht voraus und wird von Borderlinern meist, wie die meisten Abwehrmechanismen, zusammen mit der Spaltung eingesetzt.

 

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