Borderline + Antidepressiva
Da bei Borderline übermäßig häufig komorbide Depressionen festgestellt werden, wird bei der medikamentösen Behandlung gerne auf Antidepressiva zurück gegriffen.
Studien belegen jedoch, dass bei Borderlinern durch das Verabreichen von Antidepressiva keine signifikanten Verbesserungen der depressiven Stimmungen nachgewiesen werden können (Lieb/Stoffers 2011).
Das könnt ein zusätzlicher Beleg für die Theorie sein, dass sich die Borderline-typische Depression entscheidend von der Major-Depression unterscheidet. (Schwermut als Objekt/Rohde-Dachser)
Es kann jedoch trotzdem Sinn machen auf Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und andere Antidepressiva zurückzugreifen. Nämlich dann, wenn komorbide Erkrankungen wie Depressionen, Zwangsstörungen oder ähnliche Störungen auftreten. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass sich viele Borderline-Symptome mit den üblichen Symptomen der Major-Depression, oder anderer Störungen gleichen. Es besteht also die Gefahr die Symptome fehlzuinterpretieren.
Bei Borderline-Patienten sollte wenn möglich auf die Verabreichung von Trizyklischen Antidepressiva (TZA) verzichtet werden. Es gab für diese Medikamente zwar durchaus nachgewiesene Wirksamkeit, es besteht jedoch eine besonders hohe Toxizität bei Überdosierung.
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