Projektion

Bei der PROJEKTION werden eigene Konflikte, Ängste, problematische und abgelehnte Charakterzüge, Aggressionen und anders bei der eigenen Person verleugnet und stellvertretend bei anderen „erkannt“ und bei ihnen kritisiert und thematisiert.

Borderline: Abwehrmechanismus - Projektion
Borderline: Abwehrmechanismus – Projektion

Durch Projektion vermindert man Konflikte, die eigentlich in einem selbst entstehen und wirken. Borderliner setzen diesen Abwehrmechanismus ein um das Bild von sich selbst übersichtlich und widerspruchsfrei zu erhalten, da sie mit diesen Impulsen bei sich nicht umgehen können. Da ihnen eine Auflösung des eigenen Konfliktes nicht möglich ist, oder sie es sich rational nicht erklären können warum sie so fühlen projizieren sie, bevor sie durch die heftigen Gefühlsregungen in Not geraten. Die Wahrnehmung des Gegenüber wird dadurch jedoch stark verzerrt. Negative Impulse, die man an sich selbst nicht wahrhaben will, werden auf andere übertragen, was eine Abwertung für die meist folgende Spaltung vereinfacht.

Beispiel: Ich fühle eine Aggressivität in mir die mir unangenehm ist. Da ich diese Aggressivität in mir ablehne schiebe ich sie meinem Gegenüber zu und empfinde somit ihn als aggressiv.

Die Projektion könnte ein gutes Mittel der Selbsterkenntnis sein. Was uns an anderen Menschen am meisten stört (wütend macht, aufregt, „nervt“…) und was wir bei ihnen treffsicher analysieren, ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Projektion. Oft projizieren wir auf solche Personen, die uns in den Aspekten, die wir kritisieren, ähnlich sind – ohne dass wir dies überhaupt bemerkten.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline was ist das?

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Borderline-Spiegel: Psychodynamische Abwehrmechanismen

Verleugnung

Borderline: Abwehrmechanismus Verleugnung
Borderline: Abwehrmechanismus Verleugnung

Der Abwermechanismus VERLEUGNUNG wirkt sich ähnlich aus wie die Verdrängung. Trotz „klarer Indizien“ wehren sich die betroffenen hartnäckig vor der Bewusstwerdung innerer Konflikte. Es kann also mittels Verleugnung die Wahrnehmung realer Sinneseindrücke und deren Bedeutung für das Individuum ignoriert werden.  Verleugnung ist also eine spontan einsetzbare, bewusste Schutzreaktion, mit der Borderliner einer unangenehmen Wahrheit die Aufmerksamkeit entziehen. Anders als beim psychodynamischen Schutzmechanismus Verdrängung ist bei der Verleugnung  eine dauerhafte Verschiebung ins Unbewusste nicht möglich.  Ein weiterer Unterschied zwischen diesen beiden Abwehrmechanismen ist, dass sich die Verdrängung als ein Bewältigungsprozess gegen spezifische Inhalte richtet (zum Beispiel nicht zulässige aggressive oder libidinöse Triebregungen), während die Verleugnung als eine spontane Schutzreaktion breitere Realitätsausschnitte ausblendet. Außerdem wird Verleugnung in der Regel bewusst eingesetzt, Verdrängung eher unbewusst.

Borderliner setzen die Verleugnung oft ein, damit Spaltung aufrecht erhalten werden kann. Dabei werden Tatsachen, die gegen die Idealisierung, oder die Abwertung sprechen ausgeblendet. Der Betroffene baut sich also seine eigene Realität die er in diesem Moment auch so empfindet.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline was ist das?

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Borderline-Spiegel: Psychodynamische Abwehrmechanismen

Verdrängung

 

Borderline: Abwehrmechanismus - Verdrängung
Borderline: Abwehrmechanismus – Verdrängung

Beim Abwehrmechanismus Verdrängung werden Konflikthafte Affekte, Kognitionen oder einfach nur tabuierte und bedrohliche Vorstellungen, also etwas ursprünglich Bewusstes, aktiv in das Unbewusste verschoben; Sozusagen aktiv aus der Wahrnehmung ausgeblendet und vom Bewusstsein fern gehalten. Es wird so vergessen, was wir nicht wahrhaben wollen, weil es unser Selbstgefühl stört.  Jedoch ist Verdrängung nicht wirklich Vergessen. Wenn ich etwas vergesse, dann ist alles weg. Die Ursachen sind weg, die Folgen und auch die Reaktionen. Denn ohne Ursprung gibt es keine Folgen. Bei der Verdrängung bleiben die Probleme und Konflikte jedoch ungelöst. Zwar beschäftigen sie uns nicht mehr bewusst, aber sie schwellen unkontrolliert weiter.  Einzelne Elemente des Verdrängten können darum immer wieder belastend auftreten, ohne dass der Symptomträger dies erklären oder verstehen könnte.

Beispiel: Ich lerne jemanden kennen und empfinde Zuneigung. Aus Angst sich in einer näheren Beziehung zu verlieren verdränge ich die Gefühle und streiche sie aus meiner Wahrnehmung. Mein Kopf ersetzt diese Gefühle, wenn ich darüber nachdenke finde ich viele Gründe warum ich keine Zuneigung empfinde, auch wenn sie tatsächlich da ist.

Ich gehe davon das das Verdrängung immer unbewusst entsteht. Wenn wir versuchen bewusst zu verdrängen handelt es sich meiner Meinung nach eher um den Abwehrmechanismus Verleugnung.

Es handelt sich bei der Verdrängung im Grunde immer um einen Konflikt zwischen unseren Triebwünschen und den Regeln, die uns die Gesellschaft, oder wir selbst uns auferlegen. Das Problem ist, dass der Widerstand dagegen in der Verdrängung erhalten bleibt. Im Unbewussten bleiben die Spuren des Kampfes für immer eingegraben. Das nichts wirklich vergessen worden ist, zeigen manchmal Träume und die Möglichkeit, durch sogenannte Flashbacks an die Situation erinnert zu werden. Die Verdrängung erhält nicht nur die Probleme, für die man eigentlich eine Lösung suchte, sie kostet auch  zusätzlich Kraft. Das Verdrängte versucht ständig seinen Weg zurück in unser Bewusstsein. Es muss also niedergehalten werden, damit es uns nicht erneut verstört. Die Anstrengung, die dies  erfordert ist manchmal so groß, dass man sich aus seinem gewohnten Lebensumfeld lösen muss. Verdrängung geht also oft einer Flucht voraus und wird von Borderlinern meist, wie die meisten Abwehrmechanismen, zusammen mit der Spaltung eingesetzt.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline was ist das?

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Borderline-Spiegel: Psychodynamische Abwehrmechanismen

Probleme in Borderlinebeziehungen

Probleme in Borderline-Beziehungen
Probleme in Borderline-Beziehungen

Man liest viel von Angehörigen, dass Borderliner nicht nur unerklärlich bis unfassbar, sondern auch „gezielt manipulierend“, und damit grob, herzlos, „eiskalt“, auf jeden Fall egoistisch beeinflussend bis täuschend handeln. Es ist jedoch definitiv nicht so, dass Borderliner die Vernichtung ihrer Partner als erklärtes, bewusstes Ziel haben. Im Gegenteil, sie sehnen sich wie jeder Mensch nach Liebe und Zuneigung. Wenn also beide Seiten die selben Wünsche haben, warum klappt es nicht? Warum gibt es immer wieder Probleme in Borderlinebeziehungen?

An erster Stelle steht die fehlende Kontrolle der Gemütsregungen, oder das, was Experten affektive Instabilität nennen. Die Reizschwelle Ereignisse, die Emotionen hervorrufen, ist niedrig, das Erregungsniveau ausgesprochen hoch. Nur verzögert erreichen sie wieder das emotionale Ausgangsniveau“ (nach M. Bohus u. C. Schmahl).

Auf gut Deutsch bedeutet das: „Borderliner gehen schnell hoch, und das aus, zumindest für Angehörige, offensichtlich nichtigem Anlass. Auf hohem emotionalem Level kommen sie nur schwer wieder auf den Boden zurück.“ In der Fachsprache nennt man das „schwere episodische Dysphorie“ und beschreibt eine Kombination aus Angst, Deprimiertheit, leichter Erregbarkeit, und Wut oder Hass, sowohl auf andere oder/auch sich selbst gegenüber. Dieser Zustand dauert in der Regel einige Stunden, selten länger als einige Tage.

Neben diesen eher explosionsartig impulsiven Regungen gibt es auch eine dysphorische Grundstimmung, also eine zumindest langwierige bis Dauer-Verstimmung, die sich ebenfalls zu allseits belastenden Perioden von Wut, Angst oder Verzweiflung aufschaukeln, bisweilen (leider nur selten) aber durch Phasen gehobener Stimmung, von Wohlbefinden oder Zufriedenheit abgelöst werden können.

Das vermutlich auffälligste Verhaltensmuster im zwischenmenschlichen Bereich ist die Nähe- Distanzproblematik. Dieses typische Borderline-Phänomen führt zu einer intensiven Angst vor dem Alleinsein (obgleich sie es selber sind, die befriedigende und insbesondere langfristige Kontakte auf Dauer unmöglich machen) und damit zur ständigen Auslösung von Beziehungsstörungen im zwischenmenschlichen Bereich.

Dabei bemühen sich Borderliner geradezu verzweifelt tatsächliches oder erwartetes Verlassenwerden zu vermeiden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie häufig vorübergehende Abwesenheit mit offenkundiger Verlassenheit verwechseln. Eine Trennung oder der Verlust gewohnter zwischenmenschlicher Beziehungen bedroht sie mit einer grundlegenden Veränderung ihres Selbstbildes (was bin ich), der Affekte (Gemütsregungen), des Denkens und gesamten Verhaltens.

Das Verlassenwerden wird dabei häufig/meist zur „selbst erfüllenden Prophezeiung“, nämlich dann, wenn der Partner diese furcht-gesteuerte Spannung nicht mehr aushalten, von Frustrationen, Demütigungen, Kränkungen oder regelrechten Attacken durch Borderline-Betroffene ganz zu schweigen. Deshalb versuchen Borderliner wichtige Bezugspersonen dauerhaft an sich zu binden, können aber auch die dann drohende Nähe, ja Geborgenheit nur mit zwiespältigen Empfindungen ertragen. Auch das löst bei Ihnen Angst oder Scham aus.

Das geht u. a. darauf zurück, dass dieses „Verlassen-Werden“ für sie bedeutet, „unwert“ oder gar „böse“ zu sein. Das haben Borderliner in frühster Kindheit gelernt und können es nicht ertragen.

Diese borderline-typische Über-Sensibilität (krankhaft ausgeprägte Empfindlichkeit) bzw. Über-Ängstlichkeit vor dem Verlassenwerden äußert sich nicht nur in den erwähnten Reaktionen, sie kann sich bis zu unangemessener Wut steigern und damit „alles zertrümmern“, selbst wenn es dafür keinen Nachvollziehbaren Grund gibt.

Diese unterschiedlichen, für Außenstehende kaum verstehbar und in Einklang zu bringenden Gefühle werden aber von Borderlinern oft gar nicht konkret wahrgenommen, sondern meist als äußerst quälende, diffuse, Spannungszustände erlebt, die „einfach kommen und gehen“, ohne dass man darauf einen nachhaltigen Einfluss ausüben kann.

Die Folge sind intenisve, instabile Beziehungen mit häufigen Trennungen und Wiederannäherungen. Eine häufige Ursache solcher „emotionaler Achterbahnfahrten“ ist die ausgeprägte heftige Impulsivität, die Borderlinern zu Eigen ist, von ihnen jedoch nicht verarbeitet werden kann. Deshalb können sie auch nicht „aus Erfahrung klug werden“, wie man ihnen gerne und oft genug vorwirft. Borderline verschwindet nicht wenn sich die Betroffenen nur intensiv genug bemühen.

So sind Beziehungen, wie erwähnt, (über-)intensiv und instabil. Borderliner neigen dazu, mögliche Bezugspersonen, vom Partner bis zum guten Bekannten, schon sehr früh zu idealisieren. Eine solche Verklärung ist aber für den anderen nicht unbedingt einfach und schon gar kein Vorteil. Im Gegenteil kostet die Beziehung schon zu Beginn viel Zeit und Kraft, was jedoch in der Symbiose gerne als wunderschön empfunden wird. Diese Idealisierung kann auch plötzlich kippen. Aus der  Idealisierung wird Abwertung, wenn der Borderliner meint, der andere sei nicht genügend für ihn da, gebe nicht genug, würde sich nicht ausreichend um ihn kümmern, vielleicht gar verlassen wollen, ein in den Augen des Borderliners geradezu „feindseiliges“ Verhalten.

Zum Beginn einer Beziehung erleben Angehörige Borderliner durchaus einfühlsam und fürsorglich, jedoch nur in der Erwartung, dass der andere ihnen dann auch zur Erfüllung ihrer Wünsche und Bedürfnisse zur Verfügung steht – und zwar dauerhaft. Hier wird dann auch deutlich, warum Borderliner häufig so unangemessen heftig reagieren, Schwierigkeiten haben, ihre Wutanfälle zu kontrollieren und warum sie zu verbalen Attacken und extremen Sarkasmus neigen. Denn diese Wut bricht dann aus, wenn eine Bezugsperson oder gar ein Partner als vernachlässigend, verweigernd, oder gar als zurückweisend erlebt wird – erlebt, wohlgemerkt, nicht wirklich vom Partner angestrebt oder gar praktiziert.

Grund ist eine komplizierte innerseelische Störung die durch die Borderline-Erkrankung ausgelöst wird (Fachausdruck: „frühe Störung“, d. h. schon in den ersten Lebensmonaten belastend). Dabei bleiben „gute“ und „böse“ Aspekte zwischen der eigenen Person und den Beziehungspersonen gleichsam unverbunden nebeneinander bestehen. Der Borderliner erlebt sich ständig schwankend zwischen gut und böse und spaltet auch seine zwischenmenschlichen Beziehungen in gute und böse auf, ohne zu brauchbaren Integrationslösungen zu kommen (Stichwort: Schwarz-weiß-Malerei).

Nach den explosiven Zorn-Reaktionen, aber auch sonst fast durchgängig, zumindest unterschwellig belastend, kommt es auch zu Scham- und Schuldgefühlen, was ihrerseits das Gefühl verstärkt, ein schlechter Mensch zu sein. Dies unterscheidet die BPS deutlich von der Antisozialen Persönlichkeitsstörung.

Das bedeutet, dass ein Betroffener selbst unter seinem Verhalten leidet und nicht absichtlich, oder bewusst seine Partner verletzt, auch wenn das von Angehörigen oft so wahrgenommen wird.

Quelle: Frei nach Prof.Dr. Fausts Abhandlung Borderline-Persönlichkeitsstörung aus Psychatrie Heute
 

 

Was sie noch interessieren könnte:

Warum habe ich mich ausgerechnet in einen Borderliner verliebt?

Borderline und Beziehung

Borderline Symptom: instabile, Intensive Beziehungen

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Symbiose – Ein Leben durch andere

Borderline Komplementärstörungen

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Borderline-Spiegel: Spiegeln in einer Beziehung

Borderline-Spiegel: Liebe zwischen den Grenzen

Borderline-Spiegel: Der Schmerz

Suzana Pavic: Borderline und Beziehung

 

Borderline und Beziehung

Der Frühling kommt. Zeit sich mit Fragen zu beschäftigen die mir von Angehörigen sehr oft gestellt werden. Borderline und Beziehung, geht das?

Können Borderliner lieben?

Borderline: Intensive Beziehungen
Borderline: Intensive Beziehungen

Ohja, sie können! – Vermutlich sogar viel zu intensiv als es gut für sie ist. Normalerweise bin ich von meinen Gefühlen soweit abgeschirmt, dass ich nichts wirklich fühlen kann. Emotionen die für andere vollkommen normal sind kann ich nicht wahrnehmen. Das ändert sich jedoch schlagartig wenn ich mich verliebe. Es ist als wäre ich auf einen Schlag komplett. Meine Partnerin ist der zentrale Punkt meines Lebens und alles um uns herum verliert an Bedeutung. Borderliner lieben so sehr das sie die totale Verschmelzung, die Symbiose, suchen. Dies ist für Angehörige oft sehr verwirrend, denn so eine intensive Liebe haben sie vermutlich zuvor noch nie wahrgenommen. Wenn die Beziehung irgendwann endet, wird diese unglaubliche Liebe oft als Lüge empfunden, was jedoch meistens nicht der Wahrheit entspricht. In dieser Phase der Beziehung war sie wirklich so intensiv vorhanden.

Borderliner können also sehr intensiv lieben. Aber was lieben sie? Lieben sie wirklich den Partner? – oder lieben sie einfach die Gefühle die durch ihn bei sich erweckt werden? Borderliner neigen dazu Ihre Partner zu funktionalisieren. Das bedeutet, dass man eben nicht den Partner liebt, sondern die Liebe ansich liebt. Eine wirkliche Grenze ist aufgrund der innigen Verbundenheit aber eigentlich nicht spürbar, denn es ist ja auch nicht jeder Mensch in der Lage dieses Gefühl zu erzeugen.  Meiner persönlichen Meinung trifft es die Aussage: „Borderliner lieben ihre Partner, weil sie ihnen die Gefühle geben die sie selbst nicht imstande sind zu empfinden“ am ehesten.

Ist eine dauerhafte Beziehung mit Borderlinern möglich?

Als erstes die gute Nachricht. Ja, es ist möglich! In meinem Bekanntenkreis gibt es genug Borderliner die seit 20 Jahren in einer festen Beziehung leben. Allerdings . – und jetzt kommt das große ABER, es ist schwierig und setzt harte Arbeit an sich voraus. Erste Voraussetzung ist, dass der Borderliner reflektiert genug ist sein Verhalten zu verstehen und es auch kommunizieren zu können. Bei Partnern ist es wichtig das sie die Krankheit kennen und verstehen welche Mechanismen beim gegenüber wirken. Beziehungen mit unreflektierten Borderlinern sind meiner Meinung nach nicht möglich. Sie sind zu sehr in ihren destruktiven Mustern gefangen um sich wirklich auf eine beständige Beziehung einzulassen. Selbst wenn sich ein Betroffener in Behandlung begibt sollte beachtet werden, dass eine Therapie von Borderline viele Jahre harte Arbeit voraussetzt. Eine kurzfristige Besserung kann nicht erwartet werden.

Was kann man machen um mit einem Borderliner eine beständige Beziehung zu führen?

Nichts! – Auch wenn es weh tut, Anghörige können Borderliner weder „retten“ noch „ändern“

Es gibt jedoch einige Tipps, die das Zusammenleben einfacher machen:

  • Wenn Ihr Partner ausrastet, lassen Sie ihn. Bleiben Sie ruhig, gehen Sie nicht darauf ein. Es kann helfen zu verstehen, dass sein Ausrasten vermutlich nichts mit ihnen zu tun hat. Auch wenn er ihnen schwere Vorwürfe entgegenbringt handelt es sich vermutlich eher um Dinge die in IHM vorgehen. Auch wenn er sie beleidigt, gehen sie nicht darauf ein. Sollten Sie versuchen zu kontern, oder selbst in Rage geraten hat er das erreicht was er damit bezweckte. Das ist Verhalten das er seit seiner Kindheit kennt. Er kann gut damit umgehen, das ist sein Revier. Auf diesem Niveau können      sie nicht gegen ihn bestehen. Verfallen sie niemals in ähnliche Verhaltensweisen wie er. Gehen sie besser weg und warten sie bis er sich wieder beruhigt hat. Teilen Sie ihm danach mit, dass Sie es nicht gut finden, wie er sich verhält,  dass Sie immer wieder weggehen werden, wenn sich das wiederholt. Sagen Sie aber auch, dass Sie wieder zurückkommen, weil Sie ihn lieben.
  • Vermeiden sie es Ihren Partner zu kritisieren. Das bedeutet nun nicht, dass Sie sein Verhalten, egal was er macht, akzeptieren müssen. Sie sollten es nur vermeiden Ihm Schuldgefühle zu erzeugen, oder belehrend zu wirken. Das kennen Betroffene aus ihrer Vergangenheit und deswegen reagieren sie sehr heftig darauf. Weisen sie ihn niemals darauf hin das sein Verhalten typisch für Borderliner ist. Er fühlt sich dadurch abgestempelt und das sie ihn für krank halten. Auch wenn sie von seiner Diagnose wissen, konfrontieren Sie ihn nicht damit. Wenn er darüber reden will wird es von Ihm kommen.
  • Wenn der Borderliner weg läuft, sollten Sie Ihrem Partner nicht hinterherlaufen. Er      ist in dieser Situation nicht zugänglich für konstruktive Gespräche und selbst ein anflehen zu bleiben sieht er in diesen Phasen als Angriff. Außerdem kann der Borderliner dieses Verhalten benutzen um sie zu manipulieren. Wenn er Sie jedoch braucht, seien sie für Ihn da. Zeigen sie Ihrem Partner regelmäßig Ihre Liebe, denn er lebt in ständiger Angst sie zu verlieren. Machen sie das allerdings nie wenn er es fordert, sonst benutzt er es um Macht über sie zu bekommen.
  • Borderliner brauchen Struktur. Es bringt jedoch nichts ihn diese Strukturen aufzuzwingen. Es funktioniert am besten wenn sie Ihm Struktur vorleben, ihm also ein gutes Beispiel sind und sie ihn teilweise in ihren Tagesablauf einbinden. Kann Ihr Partner machen, was er will, dann tut er es auch und verliert sich darin.  Vergessen Sie es jedoch, mehrere Tage im Voraus zu planen. Wer weiß, wie es Ihrem Partner in ein paar Tagen geht? – Er weiß es auch nicht und Termine erzeugen in Ihm Druck.
  • Vermeiden Sie es belehrend oder authoritär  zu wirken. Reden Sie mit Ihrem Partner wie mit einem „normalen“ Menschen, nicht wie mit einem Kind oder wie ein Lehrer. Dieses Verhalten erinnert ihn an seine Kindheit und löst Abwehr in ihm aus. Wenn er das Gefühl bekommt sie nehmen ihn nicht für voll, oder das sie ihn dominieren wollen wird er sehr ungehalten und wenig zugänglich reagieren.
  • Verurteilen Sie ihn nicht wegen seiner möglicherweise umtriebigen Vergangenheit. Machen sie ihm deutlich das sie ihn lieben für das was er jetzt ist und nicht was er früher war und das sie ihn auch nicht wegen vergangenes verurteilen. Sagen sie ihm das sie es gut finden das er an sich arbeitet. Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen über vorhergehende Partner ein. Sie kennen nur seine Sicht der Dinge und seine Wahrnehmung muss nicht der Realität entsprechen. Wenn sie sich auf diese Diskussion einlassen unterstützen sie ihn nur in seinem Abwertungs- und Spaltungsverhalten.
  • Versuchen Sie nicht, sein selbstverletzendes Verhalten zu unterbinden oder zu ändern. Sie schaffen es sowieso nicht und erzeugen bei ihm nur Schuldgefühle.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Warum habe ich mich ausgerechnet in einen Borderliner verliebt?

Probleme in einer Borderlinebeziehung

Borderline Symptom: instabile, Intensive Beziehungen

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Symbiose – Ein Leben durch andere

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Borderline-Spiegel: Spiegeln in einer Beziehung

Borderline-Spiegel: Liebe zwischen den Grenzen

Borderline-Spiegel: Der Schmerz

Suzana Pavic: Borderline und Beziehung

 

Reaktionsbildung – Wandlung ins Gegenteil

Borderline: Abwehrmechanismus Reaktionsbildung
Borderline: Abwehrmechanismus Reaktionsbildung

Borderliner sind oft von Gefühlen überfordert. Sie können mit wahrgenommen Emotionen nicht umgehen oder empfinden sie als unangebracht. Bei der Reaktionsbildung werden diese nichtakzeptierten Impulse mit entgegengesetzten Gefühlen besetzt und somit niedergehalten.

Dieser Vorgang kann zum Teil bewusst eingesetzt werden und zwingend notwendig sein. Zum Beispiel wenn ein Arzt eine attraktive Patientin untersucht. Die entstehenden Triebimpulse werden bewusst umgewandelt, damit es einem sozial erwünschten Verhaltensmuster entspricht.

Borderliner setzten die Reaktionsbildung bevorzugt in zwischenmenschlichen Situationen bewusst ein. Wenn sie zum Beispiel mit entstandenen Liebesgefühlen überfordert sind, wandeln sie diese genau ins Gegenteil um. Aus Liebe wird Hass. Auf diese Weise kann
Reaktionsbildung perfekt zusammen mit dem Mechanismus Spaltung genutzt werden.
In oben genanntem Beispiel wird aus Liebe Hass und dieser Hass ermöglicht die
Abspaltung und Entwertung des Gegenüber.

Gerade wenn Emotionen existenziell bedrohlich erscheinen, wie es oft bei Trauer, Angst und Scham der Fall ist, wird oft unbewusst zum Mechanismus Reaktionsbildung zurückgegriffen. Bei unbewusster Reaktionsbildung werden ebenfalls die vorherrschenden Gefühle ins Gegenteil umgewandelt. Bevorzugt in Verhaltensmuster mit denen der Betroffene besser umgehen kann. Die neuen, ersetzten Gefühle müssen kognitiv nicht nachvollziehbar sein, denn es geht dabei lediglich darum, emotionalen Druck abzubauen. Sie wirken darum nach außen oft unangebracht.

Zum Beispiel kann ein Betroffener, bei dem eine nahestehende Person gestorben ist, die empfundene Trauer die ihn überfordert in Wut umwandeln. In Ihm entsteht Wut, von der verstorbenen Person verlassen worden zu sein.

Durch dieses Deckeln von Gefühlen entsteht ein problematischer Nebeneffekt. Wenn man versucht sich von den nun empfundenen Gefühlen Linderung zu verschaffen ist es meist nicht möglich, da die Situation nichts mit der wahrgenommenen Situation zu tun hat.
In dem Beispiel mit dem nahestehenden Verstorbenen ist es nicht hilfreich sich mit der Wut auseinander zu setzen, denn die tatsächlich vorherrschende Emotion ist die Trauer. Aus diesem Grund setzen Borderliner in der Regel nie nur den Schutz der Reaktionsbildung ein, sondern greifen auf mehrere Abwehrmechanismen gleichzeitig zurück.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Borderline was ist das?

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Borderline und Beziehung

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Suzana Pavic: Borderline-Beratung

Borderline-Spiegel: Psychodynamische Abwehrmechanismen

Doppelbindungstheorie (Double Bind Theory)

Borderline: Doppelbindungstheorie (Double Bind Theory)
Borderline: Doppelbindungstheorie (Double Bind Theory)

Double Bind ist eigentlich kein Abwehrmechanismus im psychodynamischen Sinn. Borderliner greifen jedoch gern auf diesen Schutz zurück um in Ihrer Zerrissenheit keine Entscheidung treffen zu müssen.

Die Double Bind Theorie setzt grundsätzlich ein Abhängigkeitsverhältnis voraus wie sie z.B. in „Eltern-Kind“ – oder symbiotischen Beziehungen vorzufinden sind. Es handelt sich um einen paradoxen Kommunikationsstil, in dem zwei widersprüchliche Botschaften in einer Interaktion übermittelt werden. Die Signale können sowohl Gestik, Mimik als auch der Inhalt der gesprochenen Worte sein. Der Empfänger steht dadurch vor der Wahl welcher Botschaft er Glauben schenken soll.

Als gutes und einfaches Beispiel kann die Antwort auf die Frage „Wie geht es Dir?“ genommen werden. Der Gefragte antwortet mit leidender, zittriger Stimme und mit verkrampfter Körperhaltung „Danke, sehr gut!“.

Nimmt man nun den gesprochenen Satz als Wahrheit und ignoriert die leidende Geste, könnte das der Andere übel nehmen. – Im anderen Fall könnte er jedoch ebenfalls empfindlich reagieren, da man seinen Worten keinen Glauben schenkt. Auf Double-Bind
Botschaften kann also nur falsch reagiert werden.

Wie oben gesagt setzen Borderliner diese Art der paradoxen Kommunikation gerne ein um der Zerrissenheit die in ihnen herrscht zu entgehen. Diese Zerrissenheit entsteht gerne wenn Logik und Gefühle nicht in Einklang zu bringen sind. Der Betroffene ist aufgrund dieser unterschiedlichen Wahrnehmungen zu keiner Entscheidung fähig und gibt durch das Double-Bind dieses für ihn unlösbare Problem weiter. Unter diesen Gesichtspunkten kann Double-Bind meiner Meinung nach sehr wohl als symptomatischer Schutzmechanismus bezeichnet werden.

Es kommt sehr häufig vor, dass Borderliner in der Kindheit Double-Bind Botschaften ausgesetzt waren. Gerade in Eltern-Kind Beziehungen wirkt sich diese Kommunikationsform verheerend aus. Das Kind ist existenziell auf die Eltern angewiesen. Wenn es nun ständig dieser Kommunikationsweise, in der zwei unterschiedliche Botschaften übermittelt werden, ausgeliefert ist, wird das Kind im Bezug auf die Beziehung zu den Eltern unsicher. Das kann dazu führen, dass das Kind der Liebe der Eltern unsicher wird, sich aber nicht traut es zu artikulieren. Um die Beziehung zu den existenziell wichtigen Eltern aufrecht zu erhalten ignoriert das Kind die eigenen Wahrnehmungen und Gefühle. Im Kind entsteht das Problem „Wenn ich die Bindung zu meiner Mutter behalten will, darf ich nicht zeigen das ich sie liebe. Aber wenn ich Ihr nicht zeige, dass ich sie liebe, wird sie mich verlassen.“ (frei interpretiert nach Bateson, Begründer der Double-Bind Theorie)

Ein gutes Beispiel bei Eltern-Kind Beziehungen:

„Ich schlage Dich nicht weil ich böse bin, sondern weil ich dich liebe!“

In Borderline-Beziehungen, bei der es häufig zu Nähe-Distanz Problemen kommt kann es zum Beispiel zu folgender paradoxen Situation kommen:

Der Betroffene sucht die Nähe des Partners, sucht Zärtlichkeit aber sagt: „Ich
hasse Dich, ich will nichts von Dir!“

 

Was sie noch interessieren könnte:

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Borderline was ist das?

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Borderline und Beziehung

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Suzana Pavic: Borderline-Beratung

Borderline-Spiegel: Psychodynamische Abwehrmechanismen

Borderline Therapie

Die Chance Die Borderline-Persönlichkeitsstörung völlig zu heilen ist äußerst gering, sie ist umso geringer, je früher und je intensiver die Störung ausbricht. Derzeit geht man davon aus, dass bei ca. 10% der Borderlinepersönlichkeiten die Störung im Laufe der Zeit so weit in den Griff bekommen werden kann, dass die Diagnose Borderlinestörung nicht mehr zutrifft. Die Betroffenen weisen dann zwar weiterhin Symptome einer leichten Persönlichkeitsstörung auf, sind jedoch fähig größtenteils ein „normales“ Leben zu führen. Studien haben gezeigt, dass mit fortgeschrittenem Alter die bekannten Symptome nachlassen. Selbst wenn Borderline grundsätzlich eher als unheilbar gilt, kann eine Therapie eine deutliche Linderung schaffen und somit die Lebensqualität deutlich steigern. Allerdings sollte man bedenken, dass es sich bei Borderline um eine Frühkindliche Störung handelt. Über die Jahre haben sich die bekannten Muster so in der eigenen Persönlichkeit verankert, dass man nicht „geheilt ist“ nur weil man eine Therapie besucht hat. Die Behandlung von Borderline ist eine langwierige Angelegenheit die mehrere Jahre Arbeit an sich selbst bedeutet. Man ist nicht plötzlich wieder gesund, weil man eine Therapie macht, vielmehr ist die Therapie selbst ein langer Weg zur Besserung.

Borderline - Therapie
Borderline – Therapie

Es gibt verschiedene Therapieansätze bei denen Betroffenen geholfen werden konnte. Allerdings gibt es nicht „DIE“ Borderline Therapie, die für alle Betroffene gleich gut wirkt. Vor allem hängt eine erfolgreiche Borderline Therapie davon ab wie gut sich der Betroffene mit der Therapieform und natürlich auch dem behandelnden Therapeuten anfreunden kann.

Stationäre Klinikaufenthalte können erforderlich werden und zeigen oft auch zumindest vorübergehende Linderung der Symptome.

Auf dieser Seite wollen wir die verschiedenen Therapieformen nennen und den Ansatz näher erklären. Je nach Erfahrungen werden wir die Liste weiter Vervollständigen.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Deutscher Fachverband für Verhaltenstherapie e.V.: Verhaltenstherapie bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen

Dachverband Dialektisch Behaviorale Therapie e.V.

Therapie.de: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Therapie.de: Therapeutensuche

Borderline-Spiegel: Schematherapie

Borderline? – Was ist das?

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (abgekürzt BPS) gehört zur Gruppe der emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen. Es handelt sich um eine Krankheit, die sich durch Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, Stimmung und Selbstbild gekennzeichnet.

Der Name Borderline ( engl. für Grenzlinie) ist dabei etwas verwirrend und wurde Ende der 30iger Jahre von dem amerikanischen Psychoanalytiker William Louis Stern eingeführt. Er charakterisierte damit psychische Beeinträchtigungen, die zwischen Neurose und Psychose schwanken. Der Name Borderlinestörung bezeichnete also ursprünglich eine bestimmte Gruppe von Störungen an der Grenze zwischen Neurose und Psychose.
Später wurde erkannt, dass diese Störungen in ihrer Gesamtheit zu sehen ist. Der Begriff Borderline hat somit seine damlige Bedeutung verloren, wurde aber trotzdem beibehalten. Heute gelten Borderlinestörungen als eigenständiges Krankheitsbild und können wesentlich besser diagnostiziert werden.

Es wurden neun typische Haupt-Merkmale festgelegt:

Dr. Birger Dulz, Chefarzt der Abteilung für Persönlichkeitsstörungen und Trauma in der Asklepios Klinik Nord – Hamburg Ochsenzoll erklärt die Borderline Persönlichkeitsstörung gut in folgendem Video:

Unabhängig von den typischen Symptomen treten aber meist noch andere Symptome auf, zum Beispiel:

  • Depressionen
  • Suchtverhalten
  • Realitätsverlust / Derealisation
  • Verlust des Persönlichkeitsgefühls / Depersonalisation
  • Ängste
  • Hysterie
  • typisches Schwarz-Weiss-Denken
  • Zwänge und Rituale
  • psychosomatische Symptome
  • Angriffe zur Prävention vor Verletztwerden
  • Gefühlsstörungen
  • gestörtes Sozialverhalten
  • Essstörungen
  • Kontaktarmut – Abbruch von Kontakten

Borderliner weisen in folgenden Lebensbereichen erhebliche Probleme auf:

1. Störungen der Emotionsregulation:

  • Stimmungsschwankungen
  • Schwierigkeiten, Gefühle zu steuern

2. Störungen des Denkens:

  • Dissoziationen (Verzerrung von Zeit-, Raum- und Körperwahrnehmung)
  • Flashbacks (Wiedererleben von traumatischen Erinnerungen)
  • Pseudohalluzinationen (Illusionen, die als Täuschung erkannt werden)
  • Paranoides Denken (Gefühl, verfolgt zu werden)
  • Negative Grundannahmen (schlechte Meinung von sich selbst haben)

3. Störungen der Identität:

  • Gefühle von Unsicherheit, Fremdheit und Ekel im Umgang mit sich selbst und dem eigenen Körper
  • Das Gefühl, „anders“ zu sein, als alle anderen
  • Unsicherheit bezüglich Zukunftszielen, der eigenen Meinung, wichtiger Entscheidungen und Alltagsentscheidungen.

4. Störungen im zwischenmenschlichen Bereich:

  • Intensive und instabile Beziehungen
  • Ein Wechsel zwischen Idealisierung und Abwertung
  • Schwierigkeiten, allein zu sein
  • Angst davor, verlassen zu werden und Angst vor Nähe

5. Störungen auf der Verhaltensebene:

  • Impulsive und potentiell selbstschädigende Verhaltensweisen
  • Hochrisikoverhalten

 

Die gesicherte Diagnose einer Persönlichkeitsstörung, sowie aller sonstigen psychischen Störungen, können nur Fachärzte oder Therapeuten stellen. Wenn man sich in den oben genannten Punkten wiederfindet sollte man dies unbedingt z.B. in einem therapeutischen Gespräch abklären. Psychiatrische Diagnosen können nicht eben mal gestellt werden. Dafür sind zuverlässige Tests und spezifische diagnostische Kriterien notwendig.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Wie entsteht eine Borderline-Persönlichkeitsstörung

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Emotionales Gedächtnis

Therapieformen bei Borderline

Borderline: Definition ICD 10 und DSM IV

Borderline: Fakten, Statistiken, Studien und Zahlen

 

Unangemessene heftige Wutausbrüche

Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, Wut oder Ärger zu kontrollieren.

Borderline: Wut
Borderline: Wut

Borderliner haben Probleme ihre Emotionen in angemessener Form zu Regulieren. Da sie von den Gefühlen die in Ihnen extrem und plötzlich auftreten regelrecht überschwemmt werden, reagieren sie auf äußeren und inneren Druck impulsiv und häufig der Situation unangemessen intensiv.

Emotionen spielen in zwischenmenschlichen Beziehungen eine sehr große Rolle und spiegeln unsere Grundeinstellung und Erwartungen. Durch die fehlende Ich-Struktur des Borderliners und seiner instabilen Gefühlswelt ist es dem Betroffenen nicht möglich auf Situationen die ihn bewegen angemessen und zielgerichtet zu reagieren.

Unser emotionales Gedächtnis verbindet bestimmte Emotionen mit Situationen aus der Vergangenheit. Dadurch werden bestimme Verhaltensmuster aktiviert die unserem Schutz dienen sollen. Aufkommende Wut zum Beispiel führt zu Kampfbereitschaft. Wir gehen automatisch in Verteidigungshaltung oder versuchen durch Präventivaktionen einem drohenden Angriff zu entgehen. Dieses Verhalten wird auch durch Angst ausgelöst die uns Gefahr signalisiert.

Bei Borderlinern nehmen diese Emotionen häufig existenzielle Ausmaße an und haben oft keinen logisch nachvollziehbaren Hintergrund. Es entsteht eine große innere Anspannung. Je näher die Person dem Betroffenen steht um so heftiger ist die Reaktion auf die ausgelösten Emotionen.

Für das Umfeld des Betroffenen sind diese impulsiven Wutausbrüche nicht nachvollziehbar und extrem überzogen. Sie nehmen die Reaktion als unpassend und unangemessen war. Es entstehen heftige Konflikte die in Trennung oder gar Handgreiflichkeiten enden.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline was ist das?

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Borderline und Beziehung

Borderline Komplementärstörungen

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Prof.Dr.Faust: Die Borderlinepersönlichkeitsstörung (BPS)

Birger Dulz: Wut oder Angst, welcher Affekt ist bei Borderline-Störungen der zentrale?