Fehlendes ICH des Borderliners

Identitätsstörungen- die Schwierigkeit zu beschreiben, wer und wie ich in Wirklichkeit bin.

Borderline: Fehlendes Ich
Borderline: Fehlendes Ich

Ein stabiles Identitätsgefühl zu haben ist Voraussetzung, andauernd in grundlegender Übereinstimmung mit sich selbst zu sein. Wenn man aufgrund seiner Entwicklung ein unsicheres oder gar kein Identitätsgefühl hat, dann fehlt dieses Gefühl der Übereinstimmung mit sich selbst.Genauso wie Betroffene andere Menschen als „nicht immer gleich“ erleben, sind sie auch von sich selbst, aufgrund der fehlenden eigenen Identität, oft irritiert. Dies wirkt sich in allen Bereichen aus in denen der Betroffene eine Entscheidung treffen muss die besonders Langzeitziele betreffen.

 

Das „Ich“ beinhaltet folgende Elemente:

 

  • Das Selbstbewusstsein (wer bin ich?)
  • Der Selbstwert (was bin ich mir und anderen Wert?)
  • und das Selbstbild (wie nehme ich mich war?)

 

Bezüglich ihrer eigenen Selbstbewertung und ihrer Eigenschaften besteht für Borderlinepersönlichkeiten eine schwankende Wahrnehmung. Auch dort erleben sie nur Extreme, die von Überkompetent bis hin zu schlichtweg Dumm und unfähig wechselt. Borderliner fühlen sich dann nie als das, was sie einmal waren, oder schlicht sind, sondern sind in der Not sich ständig neu beweisen zu müssen.

Gerade durch dieses Verhaltensmuster wirken Betroffene beständiger als sie in Wirklichkeit sind.
Die Unsicherheit, sich selbst gegenüber, kann durch diese Hartnäckigkeit immer wieder kompensiert werden, ohne jedoch langfristig eine Verbesserung zu bewirken.

Borderline: Gefühl der Leere
Borderline: Gefühl der Leere

In andauernden Phasen gefühlter Leere kann es, aufgrund der fehlenden „Ich- Identität“, zu größeren dissoziativen Symptomen kommen. Das bedeutet das man keinerlei Bezug zu sich und seinem Körper mehr hat und sich selbst wie aus 3. Person wahrnimmt. Man fühlt sich fremd in sich selbst und oft haben Betroffene das Gefühl sich nur durch Selbstverletzung wieder in Einklang zu bringen. Besonders Auffällig ist die fehlende Identität in der Sprunghaftigkeit der Betroffenen. Es fällt ihnen schwer eine eigenständige
Meinung zu bilden und diese auch dauerhaft zu halten. Diese Wechselhaftigkeit der Gefühle oder Entscheidungen wirkt auf Angehörige und Partner sehr irritierend. Wenn man Betroffene jedoch auf diese Eigenschaft anspricht reagieren sie für gewöhnlich nicht sehr zugänglich auf die Kritik. Die Borderlinepersönlichkeit entscheidet für gewöhnlich impulsiv so, wie es ihr gerade geht, was natürlich von einem Moment zum nächsten anders sein kann.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline was ist das?

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Prof.Dr.Faust: Die Borderlinepersönlichkeitsstörung (BPS)

Selbstschädigendes Verhalten

Potenziell selbstschädigende, häufig impulsive Handlungen wie zb: übermäßiges Geldausgeben, häufig wechselnde sexuelle Kontakte, Drogenmißbrauch, Diebstahl, rücksichtsloses Fahren & Eßstörungen.

Borderline: Selbstschädigendes Verhalten - Substanzmissbrauch
Borderline: Selbstschädigendes Verhalten – Substanzmissbrauch

Der Grund, warum Borderliner zu selbstschädigendem Verhalten zurückgreifen ist individuell sehr unterschiedlich. Manche Betroffene haben den Drang, fast allem aus dem Weg zu gehen. Dieser Mechanismus läßt sich mit Alkohol- und Drogenmißbrauch aufrechterhalten. Die Suchtanfälligkeit ist bei Borderlinern im Vergleich zu „Normalen“ Menschen ungleich höher. Meist führt dies zu einer Verschlechterung des Selbstwerterlebens, was letztendlich die anderen Symptome der Krankheit noch verstärkt.Es ist große Hilflosigkeit die Betroffene zu diesen Verhaltensmuster treibt, die ihnen langfristig mehr Schadet, als es ihnen kurzfristig helfen konnte. Selbstschädigendes Verhalten ist weit mehr als nur das berüchtigte Schneiden oder Ritzen, das in einem anderen Text genauer erklärt wird. Sehr häufig kommt es zu Essstörungen wie übertriebenes, absichtliches Hungern, oder Freßanfälle.

Borderline - Selbstschädigendes Verhalten - Essstörungen
Borderline – Selbstschädigendes Verhalten – Essstörungen

Durch impulsive Kaufräusche wird evtl. versucht sich kurzfristig Glücksgefühle zu verschaffen. Man kann auf fast alles eine Stoffliche – oder nichtstoffliche Sucht entwickeln.Was jedoch bei Borderlinern auffällig häufig vor kommt ist das „switchen“ zwischen den verschiedenen Methoden. Wenn sich der Betroffene z.B. bewusst wird das sein Alkoholkonsum Überhand nimmt, kann er den Alkohol jederzeit durch anderes ersetzen. Oft ist ihm dies nicht einmal bewusst. Es kommt auch häufig vor das man, je nach Ursache zu einer anderen Sucht zurückgreift.Die meisten Borderliner die ich kenne leiden an einer Essstörung. Eigentlich kenne ich genauer gesagt keinen Betroffenen der keine hat. – Es ist jedoch nicht als klassisches Symptom diagnostiziert, da Essstörungen auch ein Generationsproblem darstellen.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline was ist das?

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Prof.Dr.Faust: Die Borderlinepersönlichkeitsstörung (BPS)

Gefühl der Leere

Chronisches Gefühle von Leere.

Borderline: Gefühl der Leere
Borderline: Gefühl der Leere

Eben noch befand man sich in einem Gefühlschaos, war überfordert mit den Emotionen die fast minütlich wechselten. Man litt darunter, aber wenigstens fühlte man sich dadurch auch Lebendig. Man hatte Zugriff auf seine Seele, konnte sich spüren. Durch den idealisierten Partner konnte man sich die „schönen“ Gefühle, wie Liebe, Freude, Stolz, Geborgenheit spiegeln lassen und man fühlte sich damit komplett. Gerne nahm man damit auch die anderen, negativen Emotionen im Kauf die durch die damit verbundene
Verlustangst ausgelöst wurden.  Das Leben glich zwar einer Achterbahnfahrt, aber man fühlte sich wenigstens, ohne auf destruktive Mittel wie Selbstverletzung, zurück greifen zu müssen.

Wenn das Gefühl der innigen Verbindung zu einem Menschen, die sogenannte Symbiose, verschwindet, gibt es bei einem Borderliner zwei Möglichkeiten wie damit umgegangen wird. Entweder der Betroffene geht in die Abwertung und baut sich Hassgefühle gegen den Partner auf. Die Person die eben noch alles für einen bedeutete wird nur noch als Negativ wahr genommen. Man nennt es auch gern das sie von „weiß“ auf „schwarz“ wechselt. Man versteht sich selbst nicht mehr und versucht Distanz zu schaffen. Hass und Wut sind zwar
negative Emotionen, aber auch das ist letztendlich wenigstens noch etwas, wo man sich fühlen kann.

Viel schlimmer wird es wenn man in dieses berüchtigte Gefühl der Leere abgleitet. Man kann es so beschreiben das man sich selbst nicht mehr wirklich wahrnehmen kann. Man verliert jeden Bezug zu sich und zu seinem Körper. Egal was passiert man fühlt nichts mehr. Alles wo man zuvor Gefühle erleben konnte wird durch einen Zustand ersetzt der sich am besten mit „Es ist alles egal!“ erklärt werden kann. Nichts hat mehr eine Bedeutung. Egal ob gutes oder schlechtes passiert, es bewegt einen nicht mehr. So richtig ekelhaft daran ist das es auch keine Lebensfreude mehr gibt. Alles wo man Früher mit Freude bei der Sache war verliert jegliche Bedeutung. Eine wirkliche Interaktion mit anderen Menschen ist nicht mehr möglich.

Es ist schwer für gesunde Menschen sich vorzustellen wie sich diese Leere im Körper anfühlt, denn es gilt als normal das man immer Zugriff auf seine Emotion hat, doch bei einer Borderline-Persönlichkeit ist diese Leere leider ein häufig anzutreffender Zustand. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, es ist die beständigste Phase im Leben eines Borderliners.

Beispiel eines Dialoges der dieses Dilemma anschaulich erklärt:

Therapeut: „Wie geht es Ihnen heute?“

Patient: „Gut, etwas Müde!“

Therapeut: „Oh gut, dann beschreiben sie mir doch einmal…wie fühlt sich diese Müdigkeit an, wo fühlen sie sich Müde!

Der Patient versucht nun in sich zu schauen und diese Müdigkeit zu fühlen, ist jedoch nicht dazu in der Lage. Es ist als würde er auf einem weißen Blatt Papier nach einem Text suchen der dort angeblich stehen soll. Weil er unfähig ist zu Fühlen hat er das Gefühl der Müdigkeit durch seinen Verstand erklärt und deswegen entsprechend geantwortet. Da er nur wenige
Stunden geschlafen hat ging sein Verstand davon aus das er Müde sein müsste… er ist es vermutlich auch, aber er kann es nicht wahrnehmen.

Da in dieser Leere keine Freunde und somit auch keine Lust auf das Leben möglich ist, kommt es in dieser Phase vermehrt zu dysfunktionalem Verhalten wie Selbstverletzungen, Hochrisikoverhalten oder sogar Suizid.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline was ist das?

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Prof.Dr.Faust: Die Borderlinepersönlichkeitsstörung (BPS)

Gefühl der Zerissenheit

Borderline: Zerissenheit
Borderline: Zerissenheit

Stell Dir vor Du hast unheimliche Lust auf Schokolade, weißt aber auch das Du Schokolade auf den Tod nicht ausstehen kannst. Ein Widerspruch und deswegen nicht möglich? So etwas erleben Borderliner jeden Tag. Ein Gefühl der Zerrissenheit das kaum auszuhalten ist. Besonders macht es sich in Beziehungen bemerkbar. Dem Wunsch nach inniger Nähe (Symbiose), steht die wahrgenommene Gewissheit gegenüber, diese Nähe nicht ertragen zu können.

Dieses Gefühlschaos ist nach Außen sehr gut zu erkennen. Einerseits versucht der Borderliner Nähe herzustellen und sucht extrem den Kontakt, nur um dann kalt und emotionslos zu reagieren. Was auf den ersten Blick wie ein grausames Spiel auf Kosten des Partners aussieht, ist in Wirklichkeit pure Verzweiflung und  der Versuch die echten Bedürfnisse zu befriedigen, oder sich selbst zu schützen.

Was das Dilemma noch vervollständigt ist, dass der Partner in dieser Situation nichts – und damit meine ich wirklich nichts, unternehmen kann um den Betroffenen zu helfen. Egal wie darauf reagiert wird, werden bei der Borderline-Persönlichkeit Muster aktiviert. Wenn man seinem Wunsch nach Nähe nachkommt fühlt er sich schnell eingeengt und verschlungen, was eine Panik in ihm auslöst. Wenn man seinen Wunsch auf Distanz jedoch respektiert kommt es zu Verlassens Ängsten und das der Partner sich nicht bemühen will.Eine Lösung aus diesem Dilemma gibt es nicht wirklich. Diese Zerrissenheit wird einen Borderliner ewig begleiten. Man kann jedoch lernen mit diesen Situationen besser umzugehen. Radikales Akzeptieren (aus dem DBT-Programm) ist dafür der Schlüssel. Man akzeptiert dass diese chaotisch gegensätzlichen Gefühle zur selben Zeit da sein können. Anstatt sich nun dagegen zu wehren und sich zu Entscheidungen zu zwingen, nimmt man die Situation an wie sie ist und vertraut darauf dass sich diese Not wieder auflöst. Wenn man nämlich nüchtern auf ähnliche Situationen zurück schaut, geht auch diese Zerrissenheit vorbei. Hinderlich dafür ist jedoch meist die Impulsivität des Betroffenen der sich selbst zu einer schnellen Lösung zwingt. Als Partner bleibt einem in diesem Fall nichts anderes übrig als die Situation ebenfalls auszuhalten und mit Verständnis auf diese Widersprüchlichkeit zu reagieren.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline was ist das?

Abwehrmechanismen von Borderlinern

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Prof.Dr.Faust: Die Borderlinepersönlichkeitsstörung (BPS)

 

 

Borderline nach ICD10 und DSM IV

Die Abkürzung ICD steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“. Die Ziffer 10 bezeichnet deren 10. Revision. Diese Klassifikation wurde von der Weltgesundheitsorganisation  – WHO erstellt. In Deutschland sind die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte und ärztlich geleiteten Einrichtungen laut § 295 Absatz 1 Satz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Abrechnung ärztlicher Leistungen) verpflichtet, Diagnosen nach ICD-10 GM zu verschlüsseln. Verbindlich für die Verschlüsselung in Deutschland ist die ICD-10-GM Version 2011.

F60.3 Emotional instabile Persönlichkeitsstörung nach ICD10

Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse ohne Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren, verbunden mit unvorhersehbarer und launenhafter Stimmung. Es besteht eine Neigung zu emotionalen Ausbrüchen und eine Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu kontrollieren. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle; und ein Borderline- Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von Leere, durch intensive, aber unbeständige Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen.

F60.30 impulsiver Typus

Die wesentlichen Charakterzüge sind emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle. Ausbrüche von gewalttätigem und bedrohlichem Verhalten sind häufig, vor allem bei Kritik durch andere.

Mindestens drei der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen, darunter 2.:

  • deutliche Tendenz unerwartet und ohne Berücksichtigung der Konsequenzen zu handeln;
  • deutliche Tendenz zu Streitereien und Konflikten mit anderen, vor allem dann, wenn impulsive Handlungen unterbunden oder getadelt werden;
  • Neigung zu Ausbrüchen von Wut oder Gewalt mit Unfähigkeit zur Kontrolle explosiven Verhaltens;
  • Schwierigkeiten in der Beibehaltung von Handlungen, die nicht unmittelbar belohnt werden;
  • unbeständige und unberechenbare Stimmung.

F60.31 Borderline Typus

Einige Kennzeichen emotionaler Instabilität sind vorhanden, zusätzlich sind oft das eigene Selbstbild, Ziele und „innere Präferenzen“ (einschließlich der sexuellen) unklar und gestört. Meist besteht ein chronisches Gefühl innerer Leere. Die Neigung zu intensiven, aber unbeständigen Beziehungen kann zu wiederholten emotionalen Krisen führen mit übermäßigen Anstrengungen, nicht verlassen zu werden, und mit Suiziddrohungen oder selbstschädigenden Handlungen (diese können auch ohne deutliche Auslöser vorkommen

Mindestens drei der oben unter F60.30 B. erwähnten Kriterien müssen vorliegen und zusätzlich mindestens zwei der folgenden Eigenschaften und Verhaltensweisen:

  • Störungen und Unsicherheit bezüglich Selbstbild, Zielen und „inneren Präferenzen“ (einschließlich sexueller);
  • Neigung sich in intensive aber instabile Beziehungen einzulassen, oft mit der Folge von emotionalen Krisen;
  • übertriebene Bemühungen, das Verlassenwerden zu vermeiden;
  • wiederholt Drohungen oder Handlungen mit Selbstbeschädigung;
  • anhaltende Gefühle von Leere.

 

Borderline nach DSM IV

Von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) spricht man, wenn die betroffene Person unter einem „tiefgreifenden Muster von Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Gefühlen sowie unter deutlicher Impulsivität“ leidet.
Bei einer BPS müssen 5 der nachfolgenden Kriterien vorhanden sein:

1. Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. z.B. klammerndes Verhalten, Suizidandrohungen

2. Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist . Eine Person wird nur als „gut“ gesehen und entsprechend idealisiert. Dieselbe Person kann nach kurzer Zeit aus unterschiedlichen Gründen abgrundtief gehaßt werden, alle vorher festgestellten guten Eigenschaften sind vergessen.

3. Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung. Ein Borderliner kann sich nicht selbst definieren. Es gibt Borderliner, die sich als Mensch definieren können, aber eine sehr gestörte Identität in Bezug auf ihr eigenes Geschlecht aufweisen, indem sie z.B. ihren eigenen Körper verachten. Sie verfügen auch in der Regel über kein stabiles Selbstbild und neigen zu extremen Minderwertigkeitsgefühlen. Sie glauben nicht an ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten und suchen deshalb immer wieder in ihrem Umfeld nach Bestätigung.

4. Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen (außer Selbstverletzungen oder Suiziddrohungen). Drogenmißbrauch, riskantes Fahrverhalten, Tablettenmißbrauch, häufig wechselnde Sexualpartner ohne Rücksicht auf Infektionsrisiken etc.

5. Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten. Neben Selbstmordversuchen sind Selbstverletzungen (SVV) bei Borderlinern sehr häufig anzutreffen. Viele fügen sich Schnittverletzungen hauptsächlich an den Armen zu.

6. Stark wechselhafte Stimmung. Mehrmalige grundlose Stimmungsschwankungen am Tag sind möglich, vom Hochgefühl bis hin zur Depression.

7. Chronische Gefühle der Leere. Viele Borderliner fühlen sich regelrecht wie Zombies. Sie haben keine spürbaren Empfindungen und fühlen sich selbst leblos.

8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, Wut zu kontrollieren. Dies beschreibt Zustände von extrem starken Wutausbrüchen und aggressivem Verhalten, das in keinem Verhältnis zu der momentanen Situation steht.

9. Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome. In belastenden Situationen können sich Borderliner verfolgt fühlen oder den Eindruck haben, daß sie jemand zerstören will. Auch können sie das Gefühl haben, sich von ihrem Körper zu entfernen, das Umfeld wird nur noch sehr fern und dumpf wahrgenommen. Diese Symptome verschwinden, wenn die Situation als nicht mehr bedrohlich oder belastend empfunden wird.

 

Was sie noch interessieren könnte:

Borderline was ist das?

Die frei flottierenden Ängste von Borderlinern

Weitere Links zum Thema (ausserhalb von Grenzwandler.org):

Prof.Dr.Faust: Die Borderlinepersönlichkeitsstörung (BPS)

Borderline Beratung